Der aus Basel stammende und längst in Zürich lebende Rechtsanwalt und frühere Nationalrat hatte vor einem Jahr begonnen, regelmässig Kolumnen für Journal21.ch zu schreiben. Die letzte, eine Würdigung des früheren iranischen Präsidenten Rafsandschani, ist vor gut einer Woche, am 10. Januar erschienen. Für seine Kolumnen wählte er den Obertitel "Verwunderungen".
Daniel Vischer, der für seine offenen Worte geschätzt und gefürchtet war, litt seit längerem an Lungenkrebs. Im vergangenen Sommer war er mehrere Wochen hospitalisiert, erholte sich dann aber.
Journal21.ch verliert mit seinem Tod einen intelligenten Zeitgenossen, der kein Blatt vor den Mund nahm. Und vor allem verlieren wir einen guten Freund.
Noch vor einer Woche schrieb er uns: „Ich war vorletzte Woche für eine Woche im Spital. Deshalb kam nichts von mir. Ich bin nun wieder o. k. und klicke mich nächste Woche wieder ein.“
Am 17. Januar ist er gestorben.
Er liebte das Theater, war immer wieder im Schauspielhaus und sass im Vorstand des „Theaters an der Winkelwiese“. Er war Fussball-Fan, verschlang pro Woche zwei Bücher und pro Tag sechs Zeitungen, liebte die heftigen, kontroversen Diskussionen, liebte es auch, gegen den Strom zu schwimmen, hatte ein breites Interessenspektrum, war ein geschliffener Rhetoriker, liebte auch den Klatsch, hatte Humor, mochte es, seine politischen Gegner zu provozieren und war gebildet, wie es nur wenige Parlamentarier sind. Seinen politischen Widersachern machte er es wahrlich nicht leicht.
Im Andenken an den Verstorbenen publizieren wir seine letzte Kolumne für Journal21.ch.
(J21/hh)