Zuvor hatte der Präsident die «Istanbul-Konvention zum Schutz der Frauen gegen Gewalt» gekündigt. Allein im vergangenen Jahr sind in der Türkei 300 Frauen ermordet worden. Die Demonstrantinnen fordern Erdoğan auf, die Kündigung rückgängig zu machen und zurückzutreten. «Wir geben nicht auf» heisst es auf Transparenten. Die türkischen Islamisten begrüssen den Austritt und erklären, die Konvention fördere Scheidungen. Erdoğan führt eine zunehmend aggressive, rücksichtslose und orientierungslos wirkende Politik. Diese Woche entliess er seinen Zentralbankchef und drohte, die prokurdische HDP, die zweitgrösste Oppositionspartei, zu verbieten. In der Bevölkerung verliert der Präsident massiv an Unterstützung. 2023 will er sich wiederwählen lassen.
(J21)