Maskierte Demonstranten greifen Polizei und Militär mit Brandsätzen an. Die Sicherheitskräfte setzen Tränengas und Gummigeschosse ein. Das Oberste Gericht hatte auf Maduros Anordnung hin acht Bürgermeister aufgefordert, den Aufständen mit allen Mitteln ein Ende zu setzen. Würden sie dem Befehl nicht Folge leisten, würden sie festgenommen, hiess es. Mehrere Bürgermeister wehrten sich dagegen. „Wir werden das Versammlungsrecht verteidigen“, sagte Ramón Muchacho, der Bürgermeister des Caracas-Bezirks Chacao. Den Protesten schliessen sich immer mehr ehemalige Soldaten an.
Die Demonstrationen dauern seit Wochen. Laut Menschenrechtsaktivisten wurden bisher fast 3‘000 Manifestanten festgenommen. Über 300 würden vor ein Militärgericht gestellt. „Wir werden die Gewalttätigen besiegen“, erklärte Präsident Maduro.
Bei den Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften sind seit Anfang April nach offiziellen Angaben 57 Menschen ums Leben gekommen. Über 1000 wurden verletzt.
Wegen des tiefen Ölpreises und der Misswirtschaft der Regierung leidet Venezuela unter einer horrenden Wirtschaftskrise mit dramatischen Versorgungsengpässen.
Die Opposition hat die Armee aufgerufen, sich von Maduro zu distanzieren. Doch die Generäle, die grosse Privilegien geniessen, halten nach wie vor zum sogenannt sozialistischen Präsidenten. Maduro bereitet eine neue Verfassung vor, die nach Meinung der Opposition seine Macht zementieren soll.
(J21)