Die Referenzgrösse für öffentliche Interventionen von Literaten hat Emile Zola 1898 mit seinem "J' accuse" gesetzt. Die in der Zeitung "L' Aurore" veröffentlichte Streitschrift rollte einen ganz Frankreich erschütternden Justizskandal auf. Auch Schweizer Schriftsteller von Gottfried Keller bis Max Frisch haben sich immer wieder exponiert. Dabei ist gar nicht so klar, worin ihre besondere Befähigung für die Rolle des öffentlichen Intellektuellen eigentlich liegt. Zudem gibt es zahlreiche Fälle von schrecklichen Verirrungen, die das universalistische Expertentum der Schriftsteller in Zweifel ziehen. Trotz allen Betriebsunfällen und Konflikten scheint der Wunsch nach autoritativen jakobinischen Zeitansagen bei Autoren und beim Pubikum ungebrochen zu sein.
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