Eine Website des „Islamischen Staats“ (IS) hat den Tod des 30-Jährigen bestätigt. Der Kommandant sei in Sharqat gefallen. Sharqat liegt südlich von Mosul. Die IS-Milizen sind dort dabei, eine bevorstehende Offensive irakischer Kräfte auf die Stadt Mosul abzuwehren. Mosul ist die letzte grosse Stadt im Irak, die von IS-Kräften kontrolliert wird.
Laut Al Jazeera bedeutet der Tod von Shishani einen weiteren „bedeutenden Rückschlag“ für den IS, der in diesem Jahr im Irak mehrere Niederlagen hinnehmen musste.
Wann Shishani getötet wurde, erklärte die IS-Website nicht. Sein Tod war mehrmals gemeldet worden, zuletzt im vergangenen März. Damals erklärte das Pentagon, er sei in der syrischen IS-Hochburg Rakka bei einem amerikanischen Bombenangriff ums Leben gekommen. Anschliessend kamen Zweifel an dieser Meldung auf.
Joshua Landis, der Direktor des „Centre for Middle East Studies“ an der University of Oklahoma, erklärt gegenüber Al Jazeera, Shishani sei „eine grosse Persönlichkeit“ gewesen, „die Truppen liebten ihn“. Wann und wie er getötet wurde – „da bestehen noch viele Unklarheiten“, erklärt Landis. Einmal habe es geheissen, er liege hirntot in einem Spital. „Wie auch immer: Sein Tod ist ein schwerer Rückschlag für den IS“.
Shishani, dessen richtiger Name Tarkhan Batirashvili ist, stammt aus der früheren Sowjetrepublik Georgien, und zwar aus der Pankisi Gorge-Region, die vor allem von Tschetschenen bewohnt ist. Als tschetschenischer Junge kämpfte er gegen die Russen, dann diente er der georgischen Armee. Später trat er in Syrien den Milizen des „Islamischen Staats“ bei.
Sein „nom de guerre“ war „Omar, der Tschetschene“. Die USA hatten mehrere Millionen Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt.
(J21/Agenturen/Al Jazeera)