Auf den gemässigten Reformer Rouhani entfallen 57 Prozent der Stimmen. Dies gab am Samstagmorgen der iranische Innenminister Abdolreza Rahmanifazli bekannt.
Die Wahlbeteiligung war hoch. 41,2 Millionen der 56 Millionen registrierten Wählerinnen und Wähler gingen am Freitag an die Urnen. 23,5 Millionen gabe ihre Stimme Rouhani.
Damit setzte sich der 68-jährige Amtsinhaber gegen den erzkonservativen Ebrahim Raissi klar durch. Raissi erhielt 15,8 Millionen Stimmen. Das entspricht etwa 38 Prozent.
Da der Andrang gross war, hatten die Wahllokale am Freitag da und dort einige Stunden länger offen als geplant.
Der Konservative Mostafa Mirsalim kam auf 1,13 Prozent und der Reformer Mostafa Hashemitaba auf 0,52 Prozent.
Rouhani hatte sein Amt 2013 angetreten und versprochen, das Land zu öffnen und aus seiner Isolation zu befreien. Mit dem Atomdeal hoffte er, dass die westlichen Sanktionen aufgehoben würden und dass westliche Investoren ins Land kämen. Das gelang nur teilweise.
Raissi präsentierte sich als Verteidiger der Armen und plädierte für eine harte Linie gegenüber dem Westen und vor allem gegenüber Saudi-Arabien. Er warf Rouhani vor, einen wirtschaftspolitisch falschen Kurs zu steuern.
Rouhani wurde nach Angaben iranischer Kommentatoren vor allem in den grossen Städten und von der Mittelklasse gewählt.
(J21)