Dicke Überraschung: Entgegen vieler Prognosen wählt die Vereinigte Bundesversammlung am Mittwochmorgen die jurassische Ständerätin Élisabeth Baume-Schneider zur Nachfolgerin von Simonetta Sommaruga in den Bundesrat. Zuvor hatte die Bundesversammlung den Berner SVP-Nationalrat Albert Rösti zum Nachfolger von Ueli Maurer gewählt.
Die Wahl der jurassischen Ständerätin erfolgte im dritten Wahlgang. Sie erhielt 123 Stimmen – genau so viele wie das absolute Mehr beträgt. Auf ihre Gegenkandidatin, die Basler Regierungsrätin Eva Herzog, die als Favoritin gehandelt wurde, entfielen 116 Stimmen. Auch der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch, der sich nicht auf dem Ticket der SP befand, erhielt Stimmen, nämlich 58 im ersten Wahlgang, 28 im zweiten und 6 im dritten Wahlgang.
Élisabeth Baume-Schneider ist die zehnte Frau, die in den Bundesrat gewählt wurde. Mit ihrer Wahl verfügt jetzt die lateinische Schweiz über die Mehrheit im Bundesrat. Es ist das erste Mal, dass der Kanton Jura, der jüngste Kanton der Schweiz, über einen Sitz im Bundesrat verfügt.
Die Wahl der Bundesräte und Bundesrätinnen ist geheim. Eine Person ist gewählt, wenn sie das absolute Mehr erreicht.
WAHL DES NACHFOLGERS VON UELI MAURER
Erster Wahlgang
Das absolute Mehr beträgt 122 Stimmen. Albert Rösti ist bereits im ersten Wahlgang gewählt.
Alberto Rösti: 131 Stimmen
Hans-Ueli Vogt: 98 Stimmen
diverse: 14 Stimmen
leer: 2
WAHL DER NACHFOLGERIN VON SIMONETTA SOMMARUGA
Erster Wahlgang
(absolutes Mehr 122 Stimmen)
Élisabeth Baume-Schneider: 96 Stimmen
Eva Herzog: 83 Stimmen
Daniel Jositsch: 58 Stimmen
diverse: 6 Stimmen
Zweiter Wahlgang
(absolutes Mehr 123 Stimmen)
Élisabeth Baume-Schneider: 112 Stimmen
Eva Herzog: 105 Stimmen
Daniel Jositsch: 28 Stimmen
Dritter Wahlgang
(absolutes Mehr 123 Stimmen)
Élisabeth Baume-Schneider: 123 Stimmen
Eva Herzog: 116 Stimmen
Daniel Jositsch: 6 Stimmen
Verabschiedung von Ueli Maurer und Simonetta Sommaruga
Die Vereinigte Bundesversammlung setzt sich aus allen Mitgliedern des Nationalrats (200) und aus allen Mitgliedern des Ständerats (46) zusammen.
Zu Beginn der Sitzung hatten sich die Rätinnen und Räte von Ueli Maurer und Simonetta Sommaruga verabschiedet. Ueli Maurer war 14 Jahre lang Bundesrat. Sommaruga sass seit 2010 im Bundesrat. Beide wurden mit Standing Ovations verabschiedet. Während Ueli Maurer strahlte und Witzchen riss, gab sich Simonetta Sommaruga sehr gerührt.
(J21)