Als Journal21 im Herbst 2010 geboren wurde, gehörte er zu unseren allerersten Autoren. Seither veröffentlich er auf www.journal21.ch jede Woche eine vielbeachtete Kolumne.
1986 war der einstige Redaktor und Moderator der Tagesschau nach Peking gezogen. Von dort aus berichtete er unter anderem für das Schweizer Fernsehen, das Schweizer Radio und den Tages-Anzeiger. Doch nicht nur aus Peking rapportierte er: Immer wieder bereiste er die südostasiatischen Länder, inklusive Nordkorea. Eine Zeit lang schlug er seine Zelte auch in Hanoi auf.
Auch wenn er jetzt wieder häufiger in der Schweiz anzutreffen ist: ganz will er China nicht verlassen. Noch verfügt er dort über ein Pied-à-terre. „Abschied von China“? Ja, aber ein halber Abschied.
Doch jetzt ist es Zeit für eine Analyse und einen Rückblick. In seinem eben veröffentlichten Buch beschreibt er, wie sich das „Reich der Mitte“ in den letzten Jahrzehnten rasant verändert hat: wirtschaftlich, sozial und politisch. Dabei handelt es sich um einen in der Weltgeschichte einmaligen Umbruch.
Ist China das Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Wird das 21. Jahrhundert das „Chinesische Jahrhundert“? Euphorie und pechschwarzer Pessimismus prägen die Wahrnehmung Chinas durch den Westen. Doch Achten zeigt auf, dass diese Ambivalenz nicht neu ist: Sie reicht von Marco Polo im 13. Jahrhundert über die Jesuiten im 16. und 17. Jahrhundert bis zu den Imperialisten im 19. Jahrhundert und dem Kalten Krieg des 20. Jahrhunderts.
Wer die aktuelle Weltpolitik begreifen will, kommt um China nicht herum. Und wer China begreifen will, kommt um dieses spannend geschriebene Buch nicht herum.
Peter Achten: Abschied von China
Stämpfli, September 2016
276 Seiten
CHF 48.--
ISBN 978-3-7272-7887-7
(J21/hh)