Nach Angaben eines südkoreanischen Militärsprechers soll das Geschoss am Samstag früh nach einem Flug von höchstens 71 Kilometern auseinander gebrochen sein. Aus amerikanischen Militärkreisen verlautete, es habe sich um eine Mittelstreckenrakete des Typs KN-17 gehandelt.
Trotz internationaler Kritik und Drohungen treibt Nordkorea sein Raketenprogramm voran. Mit den Tests verstösst Nordkorea gegen Resolutionen des Uno-Sicherheitsrates. Das US-Pazifikkommando erklärte, die Rakete sei wenige Sekunden nach dem Abschuss explodiert und habe nordkoreanisches Territorium nicht verlassen.
Bisher hat Nordkorea fünf Atomwaffentests durchgeführt, die letzten zwei im vergangen Jahr. Mit Langstreckenraketen, die offenbar in Entwicklung stehen, könnte das Land Stellungen in den USA mit atomaren Sprengköpfen angreifen.
Präsident Trump hat ein härteres Vorgehen gegen Pjöngjang angekündigt und einen Angriff nicht ausgeschlossen. Die USA versuchen auch, China zu einer härteren Haltung gegenüber Nordkorea zu bewegen.
Trump twitterte nach dem neuen Test-Flop: „Nordkorea missachtet die Wünsche Chinas und seines hoch respektierten Präsidenten wenn es einen, wenn auch erfolglosen, Raketentest durchführt. Bad!“
Der jüngste Raketentest ist der 75. seit der Machtübernahme Kim Jong Uns Ende 2011.
Auch vor knapp zwei Wochen schlug ein nordkoreanischer Raketentest fehl. Damals, am 16. April, am Tag nach der grossen Militärparade in Pjöngjang, explodierte das Geschoss, vermutlich eine Mittelstreckenrakete, kurz nach dem Start. Am 16. April war der Geburtstag des nordkoreanischen Staatsgründers Kim Il Sung gefeiert worden.
Die amerikanischen Streitkräfte haben vor einigen Tagen in Südkorea mit dem Aufbau des umstrittenen THAAD-Raketenabwehrsystems (Terminal High Altitude Area Defense) begonnen.
Der amerikanische Flugzeugträger USS Carl Vinson befindet sich zur Zeit auf dem Weg Richtung koreanischer Halbinsel. Die Bewaffnung der Carl Vinson ist rein defensiv.
(J21/Agenturen/NYT/WP)