Alles, was Obama zustande gebracht hat, will Trump einreissen. Dabei geht es meist nicht um die Sache, sondern darum, seinen Vorgänger zu diskreditieren. Das befriedigt offenbar Trumps Ego. Jetzt könnte die Reihe am Iran-Abkommen sein.
Wir alle wissen: Iran ist kein Musterschüler. Das Land unterstützt Terroristen, verletzt die Menschenrechte, führt Krieg in Jemen, unterstützt Asad und droht Israel, das Grund dazu hat, besorgt zu sein.
Anderseits hält sich Teheran an die Abmachungen des 2015 geschlossenen Atomabkommens. Wenn Trump jetzt dieses Abkommen kündigt, wird Iran weiterhin Terroristen unterstützen, weiterhin Krieg führen, weiterhin Israel drohen.
Keines der Probleme, die der Westen mit Iran hat, wird bei einer Kündigung aus der Welt geschafft. Im Gegenteil: Neue Probleme werden entstehen.
Iran wird erst recht aufrüsten, das Budget für die Revolutionsgarden wird erhöht, die Hardliner im Land werden gestärkt. Und die Hände beim Bau von Atomwaffen sind den Iranern dann nicht mehr gebunden.
Trump handelt sich mit seiner Kündigung viele zusätzliche Probleme ein – und löst kein einziges bestehendes. Er zeigt einmal mehr, dass er nicht weitsichtig ist und als Präsident der Vereinigten Staaten nichts taugt.