Man stelle sich vor: Die Schweiz würde alle Drogen legalisieren. Cannabis, Heroin, Kokain, LSD gäbe es im Coop und in der Migros. Einen Schuss Heroin für Fr. 17.90; Kokain etwas billiger. Die Dosen stünden direkt neben neben Hustensirup und Kräutertee. ("Abgabe an Jugendliche verboten") Die Drogensüchtigen der Welt würden in die Schweiz strömen. Doch nicht lange, denn auch die EU würde sich zu einer Legalisierung durchringen, und später die meisten Uno-Staaten. Die Idee ist uralt, doch jetzt, wo nicht nur in Uruguay eine Legalisierung weicher Drogen ansteht, wird sie neu diskutiert. Die Entkriminalisierung aller, auch der harten Drogen, brächte Gefahren und hätte manche Nachteile, aber auch viele Vorteile.
Die ganze Drogenkriminalität würde zusammenbrechen, die Drogenbosse wären keine Bosse mehr, die Dealer arbeitslos, das Cali-Kartell gäbe es nicht mehr, Ende der Bandenkriege in Kolumbien und Mexiko, Los Zetas adiós. Die Polizei könnte Gescheiteres tun, als zehn Gramm Kokain nachzujagen. Die Drogen würden legal angebaut, legal vermarktet.
Die Idee ist naiv, unrealistisch und wird nie verwirklicht. Auch deshalb nicht, weil mancherorts viele – bis in höchste Regierungskreise hinein - das grosse Geld mit kriminalisierten Drogen verdienen. Nur für kriminalisierte Drogen können Höchstpreise verlangt werden.
Gäbe es mehr Drogensüchtige, wenn das Kokain in der Migros stünde? Wer Drogen will, kommt auch heute an sie heran. Wer sie nicht will, konsumiert sie nicht, auch wenn sie im Supermarkt stehen. Wer jeden Tag einen Liter Whiskey trinken will, kann es. Wer es nicht will, tut es nicht.