Armin Wertz war in den ersten Mai-Tagen von der Türkei nach Syrien eingereist, um für Journal21 und südostasiatische Zeitungen über den Bürgerkrieg zu berichten.
Die letzte Mail von ihm hatten wir am 1. Mai erhalten. Er schrieb: "Nun hoffe ich, dass es fortan glatt geht und nicht noch weitere unnötige und bürokratische Hürden auftauchen." Der 68-jährige Armin Wertz ist auf eigene Faust nach Syrien eingereist. Es ging nicht glatt.
Wertz wurde 1945 in Friedrichshafen geboren. Er studierte an der Freien Universität Berlin Volkswirtschaft. Über dreissig Jahre arbeitete er als Auslandskorrespondent für den Spiegel aus Mittelamerika, für die Frankfurter Rundschau und den Tages-Anzeiger aus Israel und für den Freitag und die Berliner Zeitung aus Südostasien.
Daneben publizierte er Artikel in der Taz, der Zeit, der ARD, im Tagesspiegel, im Standard (Wien), in Lettre International, in El Mundo (Medellin) und TEMPO (Jakarta, englische Ausgabe). Er schrieb vier Bücher. In den letzten Jahren hat er seine Zelte in Singapur aufgeschlagen. Seit zwei Jahren schreibt er regelmässig für Journal21.
Die Organisation „Reporters sans frontières“ hat inzwischen seine sofortige Freilassung verlangt. Wertz teilt nach Angaben der Frankfurter Rundschau offenbar mit einem Türken eine Zelle in einem Polizeigefängnis in Aleppo. Er soll „korrekt“ behandelt werden. Inzwischen hat sich das deutsche Auswärtige Amt eingeschaltet.
Laut einem Bericht von Reporters sans frontières sitzen zur Zeit rund 40 Journalisten in syrischer Haft.