Quirico, ein erfahrener Korrespondent und Reporter der renommnierten Turiner Tageszeitung La Stampa war am Montag kurz nach Mitternacht in Roma Ciampino gelandet.
Er war von der Aussenwelt völlig abgeschnitten. "Es ist, wie wenn ich fünf Monate auf dem Mars gelebt hätte", sagte er bei seiner Ankunft. Er habe erst heute erfahren, wer der italienische Präsident sei. (Giorgio Napolitano war am 20. April erneut zum Staatspräsidenten gewählt worden; Quirico war Anfang April in Syrien festgenommen worden, am 9. April schickte er ein letztes SMS). "Ich habe erfahren, dass meine Mars-Menschen niederträchtig und böse sind".
Ob er Angst gehabt habe, wurde er von Journalisten gefragt. "Ja, ich glaube ja, es war hart gewesen". Die Medienvertreter bezeichneten ihn als "müde, aber in guter Form".
Wie er denn behandelt worden sei. "Sagen wir: nicht gut" (Diciamo non bene).
Von Aufständischen festgehalten
Quirico war offenbar nicht von den syrischen Sicherheitskräften festgenommen worden, sondern von einer der Rebellen-Gruppe. La Stampa spricht von "einem Dschungel von Bewegungen und Kriegsprofiteuren, die schwer zu unterscheiden" seien.
"Ich habe versucht, die Revolution zu erklären, doch diese Revolution hat mich betrogen", erklärte Quirico bei seiner Ankunft in Rom. "Das ist nicht mehr die Revolution, die ich vor zwei Jahren in Aleppo bekannt habe, die laizistische, tolerante Revolution. Das ist etwas Anderes geworden".
Zusammen mit Quirico wurde auch der belgische Staatsangehörige Pier Piccini freigelassen. Er war zusammen mit Quirico festgenommen worden.
Unklar ist, ob ein Lösegeld bezahlt worden war.
Einfluss auf Armin Wertz?
Ob die Freilassung des 62-jährigen Quiricos darauf hindeutet, dass bald einmal auch Journal21-Autor Armin Wertz freigelassen wird, ist eher unwahrscheinlich. Vor allem deshalb, weil Wertz offenbar von andern Kräften festgenommen wurde.
Indizien deuten darauf hin, dass er nicht von einer Aufständischen-Gruppe, sondern von den syrischen Sicherheitskräften in Aleppo festgehalten wird. Quirico war in der Nähe von Homs festgenommen worden.