Die „Gesellschaft für ethische Fragen“ lädt zusammen mit dem „Kulturhaus Helferei" und dem „Theater interaktiv“ in Zürich zu drei Diskussionsrunden ein. An den ersten beiden Veranstaltungen wird das „Theater interaktiv“ zusammen mit den Teilnehmern die typischen Situationen durchspielen und analysieren.
Im Spiel den Ernst erproben und erfahren: Das ist ein Konzept, das sich im interaktiven Theater schon lange bewährt. Das Prinzip ist ebenso einfach wie überzeugend. Denn indem jeder Mensch in Krisensituationen auf seine Weise reagiert, beeinflusst er den Fortgang. Der Ängstliche bestärkt seine Widersacher, der Selbstbewusste oder Mutige kann die ganze Konstellation zu seinen Gunsten wenden.
Das Spiel mit dem Ernst
Das „Theater interaktiv“ folgt diesem Prinzip. Schauspieler spielen Szenen – in diesem Fall: Kündigungssituationen – und das Publikum kann andere Varianten als Möglichkeiten durchspielen lassen.
Warum interessiert sich die „Gesellschaft für ethische Fragen“ für diese Problematik? Diesem Verein geht es nicht um abstrakte ethische Erörterungen, sondern um Beiträge zu Lebensthemen. Jedes Jahr setzt er einen anderen Schwerpunkt, der in der Regel in einem „Clubgespräch“ diskutiert wird.
Zusammen mit dem Kulturhaus Helferei und mit publizistischer Unterstützung vom Journal21 hat sich der Verein entschlossen, dem existenziellen Thema der Kündigung in diesem Jahr drei Veranstaltungen zu widmen und dabei die dynamischen Möglichkeiten des interaktiven Theater zu nutzen.
Die Teilnahme ist kostenlos, aber eine Anmeldung ist erwünscht.
1. Das Freisetzungsgespräch
Die Argumente: Rationalisierung, strukturelle Veränderungen, Reorganisationen, Konjunktur und die Rolle der Beratungsunternehmer. Der Schock: oft traumatischer als bei einer Scheidung oder einer schweren Krankheit.
Ethische Fragen: Wie verantworten Manager fair und wahrhaftig die ‚Naturgesetze‘ des Marktes? Wie bewältigt man Schock, Wut, Aggressionen, Angst, Trauer, aber auch Drohungen und Schuldzuweisungen an andere und an sich selbst? Wie überwindet man den Verlust an Selbstvertrauen, Demütigung, Depression, Existenzängste, innere Zerrissenheit?
Donnerstag, 8. November 2012, 18.30 – 20.00 Uhr, Zentrum ‚Karl der Grosse‘ (Kirchgasse 14, Zürich)
2. Kannst Du mir helfen?
Emotionen: Sie kommen bei der Besprechung in der Familie und mit Freunden mit Wut zum Ausdruck. Warum ich? Welche Fehler habe ich gemacht? Warum hat man mir alles genommen?
Reaktionen: Von der Verheimlichung bis zum Absturz ist alles möglich. Im besseren Fall binden sich Betroffene – um im Bild des Mahlstroms zu bleiben – an ein Fass und schwimmen weiter.
Ethische Fragen: Wie schafft ein Mensch die Wende? Liegt wirklich die Vergangenheit vor mir, und nicht die Zukunft? Wie können ihm Menschen mit Empathie, Beziehungsfähigkeit und Lebenssinn begegnen und sein Selbstwertgefühl wieder aufbauen?
Donnerstag, 22. November 2012, 18.30 – 20.00 Uhr, Zentrum ‚Karl der Grosse‘ (Kirchgasse 14, Zürich)
3. Der Wert der Arbeit – und der Wert des Lebens Über individuelle Schicksale und gesellschaftspolitische Hintergründe, Arbeitskult und alternative Sinnfindungen diskutiert Ruth Enzler Denzler unter der Leitung von Erwin Koller mit dem Publikum.
Donnerstag, 6. Dezember 2012, 18.30 – 20.00 Uhr, Zentrum ‚Karl der Grosse‘ (Kirchgasse 14, Zürich)