„Nabucco“, 1841 von Giuseppe Verdi komponiert, gehört zu den populärsten Opern. Berühmt ist vor allem der „Gefangenenchor“.
Dieses Stück hat nun die Szenografin Raffaella Baiani für die in Quarantäne lebenden Italienerinnen und Italiener auf spektakuläre Art inszeniert.
Baiani, die an der Römer Accademia di belle arti studierte, forderte alle Chormitglieder auf, ihren Part zu Hause mit dem Smartphone aufzunehmen und ihn der Regisseurin zu übermitteln. Dann setzte Baiani – in aufwendiger Montage-Arbeit – die verschiedenen Teile zusammen und „mixte“ sie. Als Dirigent wirkte Giovanni Mirabile.
Über 40 Chor-Sängerinnen und -Sänger nahmen an der Produktion teil.
Mit dem Video, so betont der Chor, soll auch dem unermüdlichen Einsatz des medizinischen Personals gedankt werden. „Questo video è per voi! Grazie di cuore“.
Das Video, das vor zehn Tagen in Umlauf kam, hat sich inzwischen in Italien zu einem Renner entwickelt.
Va, pensiero, sull’ali dorate;
va, ti posa sui clivi, sui colli,
ove olezzano tepide[A 3] e molli
l’aure dolci del suolo natal!
Del Giordano le rive saluta,
di Sionne le torri atterrate…
O mia patria sì bella e perduta!
O membranza sì cara e fatal!
Arpa d’or dei fatidici vati,
perché muta dal salice pendi?
Le memorie nel petto raccendi,
ci favella del tempo che fu!
O simile di Solima ai fati
traggi un suono di crudo lamento,
o t’ispiri il Signore un concento
che ne infonda al patire virtù.
Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen,
lass dich nieder auf jenen Hängen und Hügeln,
wo sanft und mild der wonnige Hauch
der Heimaterde duftet.
Grüße die Ufer des Jordan,
die zerfallenen Türme Zions…
O mein Vaterland, du schönes, verlorenes!
O Erinnerung, du teure, verhängnisschwere!
Goldene Harfe der Schicksalsverkünder,
warum hängst du stumm am Weidenbaum?
Entzünde neu die Erinnerung in den Herzen,
sprich uns von den Tagen von einst!
O passend zu den Schicksalen Jerusalems
bring einen schmerzlichen Klageton hervor!
Möge dir der Herr einen Klang eingeben,
der Kraft zum Leiden verleiht.
(J21)