Fertig mit "Happy New Year", jetzt wird es happig: Die Durchsetzungsinitiative, über die wir am 28. Februar abstimmen, zerstört als politische Streubombe die Säulen des Rechtsstaates und demoliert internationale Brücken. All dies stört die Befürworter nicht. Sie halten die Einwände für das gefühlige Gefasel der Multikulti-Weicheier. Hauptsache die Schweiz verfügt endlich über eine Turbo-Ausmistautomatik, die kriminelle Ausländer auf deren Heimatboden entsorgt. Die Menschlichkeit scheint machtlos zu sein.
Wer mit Prinzipien nichts anzufangen weiss, möge wenigstens ganz praktisch ans eigene Umfeld denken und merken, dass die Hinauswurf-Orgie auch Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunde ohne Schweizer Pass trifft, die aus Blödsinn oder Übermut zwei Bagatelldelikte begingen. In Rechnung zu stellen wäre zudem, dass die Gnadenlosigkeit die Gerechtigkeit nordkoreanisch aushebelt. Schliesslich müssten die Kraftmeier begreifen, dass kein Land mit drakonischen Strafen sicherer wird.
Die Initiative will durchsetzen, dass im Inland der Hass auf die Ausländer wächst und im Ausland der Hass auf die Schweizer. Das löst keine Probleme, sondern bringt neue, die wiederum mit einem radikalen Volksbegehren scheinheilig und erbarmungslos bewirtschaftet werden können. Zu Gunsten einer Partei, zu Lasten des Landes.