
Nach dem Eklat im Weissen Haus scharen sich europäische Staats- und Regierungschef hinter dem abgekanzelten ukrainischen Präsidenten. An ihrem Marathon-Treffen im Lancaster House in London war Wolodymyr Selenskyj äusserst herzlich empfangen worden. Die Europäer (und Kanada) wollen über den Frieden in der Ukraine mitreden und das Feld nicht den USA allein überlassen.
Der Westen steht an einem «Scheideweg der Geschichte», betonte der britische Premierminister Keier Starmer. «Dies ist nicht der Moment für weitere Gespräche. Es ist Zeit zu handeln.» Eine «Koalition der Willigen» werde jetzt die Federführung übernehmen.
Starmer sagte, dass er mit Frankreich und einer kleinen Anzahl anderer Länder an einem Plan zur Beendigung der Kämpfe arbeite. Der Plan werde dann den USA vorgelegt.
Der Prozess scheint dazu bestimmt zu sein, dem Verhandlungsprozess, den Trumps Regierung letzten Monat mit Russland eröffnet hat, Konkurrenz zu machen.
Selenskyj war in London mit allen Ehren und Freundlichkeiten willkommen geheissen worden. König Charles III. empfing ihn am Sonntag in Sandringham. An dem Treffen nahmen auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teil.
Geplant ist, dass die Militärhilfe für die Ukraine während des Krieges aufrechterhalten und der wirtschaftliche Druck auf Russland erhöht werden.
Jeder dauerhafte Frieden müsse die Souveränität und Sicherheit der Ukraine gewährleisten, und die Ukraine müsse bei allen Friedensgesprächen am Verhandlungstisch sitzen.