Der unerzogene französische Fussballer Anelka machte den "umgekehrten Hitlergruss" nach seinem ersten Torschuss im neuen englischen Klub. Es ist eine obszöne sexuelle Geste. Der rechte Arm wird am Körper nach unten gehalten, die linke Hand über die Brust auf den rechten Oberarm gelegt. Voilà: ein umgekehrter sodomitischer Hitlergruss, sagen die einen.
Keineswegs, sagt Anelkas Freund, der französisch-kamerunische Pseudo-Humorist Dieudonné, der die Geste seit einigen Jahren als "Protest gegen das System", von dem der Millionär Anelka gut lebt, propagiert. Mit "System" meint der frühere linke Menschenrechtler die "amerikanisch-jüdische Weltverschwörung". Französische Soldaten, abkommandiert zur Terroristenabwehr, haben den "Gruss" in Paris vor einer Synagoge gezeigt. Innenminister Valls möchte jetzt die Auftritte des mehrfach wegen Rassismus verurteilten Dieudonné, der eine fanatische ungebildete Fan-Gemeinde - Muslime und Rechtsextreme -hat, verbieten lassen. Das ist nach einem Gesetz aus dem 19. Jahrhundert fast unmöglich.
Der - angesichts seiner 2 Prozent Wählerstimmen - an Grössenwahnsinn leidende Dieudonné (auf deutsch etwa Gottlieb) weist eine respektable Freundesgalerie vor: Le Pen, Asad in Syrien, Hizbollah in Libanon, Iran, Holocaust-Leugner etc. In Frankreich entspricht das einem geistigen Sumpf.
Ein "Hitlergruss" en vogue
Selten hat ein so harmloses gastronomisches Wörtchen wie "quenelle" (Klösschen) eine solch übelriechende Sosse ergeben.