Die „Tat“ erschien zunächst jeden Dienstag als Wochenzeitung. Als Herausgeber zeichnete Migros- und Landesring-Gründer Gottlieb Duttweiler. „Es ist vorgesehen, die Wochenzeitung ‚Die Tat‘ regelmässig im Umfang von 4 Seiten herauszugeben“, hiess es am Schluss der ersten Ausgabe. „Die erste Nummer erscheint ausnahmsweise 8 Seiten stark.“ Als verantwortlicher Redaktor zeichnete ein „Dr. H. Walder, Bahnhofstrasse 20, Zürich“. Gedruckt wurde die Zeitung an der Peterstrasse 10.
Das Blatt nannte sich im Untertitel „Wochenpost der sieben Unabhängigen“. Bei den Nationalratswahlen 1935 hatten die „Unabhängigen“, die sich ab 1936 im „Landesring der Unabhängigen“ vereinten, auf Anhieb sieben Mandate errungen, und zwar in den Kantonen Zürich, St. Gallen und Bern.
Ein Jahresabonnement der „Tat“ kostete zwei Franken. Ab 1939 erschien das liberale Blatt als Tageszeitung. Vor allem durch den Kulturteil erreichte das Blatt schnell internationales Ansehen.
Die Schweizerische Nationalbibliothek will mit der Digitalisierung alter Zeitungs- und Zeitschriftenbestände einen Beitrag zur Forschung leisten. Dank der Zusammenarbeit mit dem Historischen Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) ist „Die Tat“ unter www.dietatarchive.ch online verfügbar.
In der „Tat“ veröffentlichte Paul Celan, einer der wichtigsten Lyriker der deutschen Moderne, erstmals seine Gedichte. Feste Mitarbeiter der Zeitung waren unter anderem der Kunsthistoriker Gustav René Hocke, der Zukunftsforscher Robert Jungk, der Historiker Herbert Lüthy, der Germanist Walter Muschg, der Journalist und kritische Erforscher der Schweizer Flüchtlingspolitik Alfred A. Häsler, der Schriftsteller Adrien Turel, der Philosoph Erich Brock, die Romanistin und Theaterkritikerin Elisabeth Brock-Sulzer (Dürrenmatts Lieblings-Kritikerin) sowie der Jungautor und Kritiker Hugo Loetscher.
Geprägt wurde die Zeitung vor allem durch Erwin Jaeckle (1909–1997) und Max Rychner (1897–1965). Jaeckle führte als Chefredaktor früh schon ganze Fotoseiten ein. Rychner entwickelte den Kulturteil in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der wichtigsten im deutschen Sprachraum.
Die Plattform www.schweizerpressearchive.ch umfasst neben der Tat derzeit 31 weitere Titel, die von der Nationalbibliothek und ihren Partnern digitalisiert wurden. Ein Kurzfilm zeigt die Digitalisierung der Schweizer Presse durch die NB (www.art-tv.ch/nationalbibliothek).
(SNB/J21)