„Boris Johnson hat den Brexit befördert – will ihn aber vielleicht gar nicht“, lesen wir in der Süddeutschen Zeitung.
Seit längerem grassiert eine eigentliche be-Manie.
Ein Brot wird bebuttert, ein Haus befenstert, eine Strasse bemastet (mit Masten versehen), ein Rentner berentet, ein Fleischstück bemehlt, ein Mädchen beglotzt, beguckt, beaugapfelt und dann beflirtet.
In der NZZ lesen wir am 20. Juni: „Der Aussenminister befördert Spekulationen über seine europapolitische Agenda“.
Beschriftet, das war einmal. Heute wird ein Paket beanschriftet. Eine Strassenkreuzung wird beampelt (mit Ampeln versehen), eine Hausmauer wird von Hooligans bepisst. Im Zürichberg wird ein Weg bekiest. „Bekiesung“ findet statt.
Wer sich an die Sonne legt, soll sich becrèmen. Das Hallenstadion wird im Winter beeist. Und eine Autobahn wird bemautet. Hübsch ist das Substantiv „Bemautung“.
Das Modewort „befeuern“ wirkt hingegen schon etwas bejahrt.
In einem Hamburger Restaurant fragte mich der Kellner, ob ich die Salatsauce „beknoblaucht oder ohne“ möchte. Ich fragte mich, ob er das ernst meint oder ob er mich veräppeln will. Jedenfalls fühlte ich mich so übertölpelt, dass ich „ohne“ bestellte – obwohl ich Knoblauch liebe.