Während die meisten lateinamerikanischen Länder nach rechts rücken, könnte Mexiko bald einen eher linksgerichteten Präsidenten erhalten.
Favorit bei der Präsidentenwahl ist der 64-jährige Andrés Manuel López Obrador, einstiger Bürgermeister der Hauptstadt Mexiko-Stadt. In Meinungsumfragen liegt er klar vorn. Im Volksmund wird er mit den Anfangsbuchstaben seines Namens, AMLO, genannt.
Um gewählt zu werden, hat er eine eigene Bewegung, die Morena-Partei, gegründet. „Morena“ steht für „Movimiento Regeneración Nacional“. Sie ist die Nachfolgebewegung der gemässigten Linkspartei „Partido de la Revolución Democrática“.
In Mexiko herrscht ein beispielloser Drogenkrieg. Allein im letzten Jahr wurden über 25’000 Menschen ermordet. Die Wirtschaft wächst langsam. Der abtretende Präsident Enrique Peña Nieto gilt als Versager.
López Obrador verspricht, energisch gegen die Drogenbarone und gegen die Korruption vorzugehen.
Seine Anhänger nennen ihn den „tropischen Messias“. Seine Gegner weisen darauf hin, dass einige seiner Helfer unter Korruptionsverdacht stehen. Zudem bleibt er die Erklärung schuldig, wie er sein ambitiöses Wahlprogramm, von dem viele profitieren sollen, finanzieren will.
(J21)