Hamon hatte am Sonntag die Primärwahlen der Sozialisten klar für sich entschieden. In der Stichwahl um die sozialistische Präsidentschaftskandidatur erzielte der 49-jährige frühere Minister 58 Prozent der Stimmen. Er schlug damit den früheren Ministerpräsidenten Manuel Valls deutlich. Hamon gehört zum linken, eher dogmatischen Flügel des Parti Socialiste.
Hamon erklärte nach seinem Sieg, er wolle die Linke vereinigen. Dazu will er sowohl die äussere Linke als auch die Grünen ins Boot holen.
In seiner Siegesrede schlug er Jean-Luc Mélenchon, den Gründer der „Parti de Gauche“ und Yannick Jadot, dem Chef von „Europe – Écologie – Les Verts“ vor, gemeinsam eine „soziale, wirtschaftliche und demokratische Regierungsmehrheit zu bilden“.
In Kreisen des „Parti de Gauche“ ist Hamons Anbiederungsversuch nicht nur auf Gegenliebe gestossen. Danielle Simonet, Koordinatorin der Partei, erklärte, bevor sich die Linken vereinigen, muss Hamon versuchen, seine eigene Partei hinter sich zu scharen und zu vereinigen. Ihr Chef, Jean-Luc Mélenchon, ist mehrmals durch rabitate Tiraden gegen Bundeskanzlerin Merkel aufgefallen.
Die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahlen findet am 23. April statt. Erreicht keiner der Kandidaten das absolute Mehr, findet am 7. Mai die Stichwahl zwischen den beiden Erstplatzierten statt.
Laut einer am Sonntag vom Fernsehsender BFMTV veröffentlichten Zusammenfassung von zehn Meinungsumfragen käme jetzt Marine Le Pen auf 25 Prozent der Stimmen, François Fillon auf 21,5 Prozent, Emmanuel Macron auf 20,5 Prozent, Benoît Hamon auf 15 Prozent, Jean-Luc Mélenchon auf 10,0 Prozent und Yannick Jadot auf 2,0 Prozent.
(J21)