Hillary Clinton reagiert gelassen auf die E-Mails, die auf einem Computer von Anthony D. Weiner gefunden worden sind. Weiner ist der ehmalige Ehemann von Huma Abedin, einer Top-Beraterin von Clinton. Weiner ist auch der Mann, der Aufmerksamkeit erregte, weil er Bilder seines Penis an mehrere Frauen vermailte.
Im Zusammenhang mit den neu aufgetauchten E-Mails verlangt Clinton vom FBI, „alle Informationen über die es verfügt, zu veröffentlichen“.
Trump, der in in jüngsten Meinungsumfragen weit abgeschlagen ist, spricht von der „biggest story since Watergate. I think this changes everything“.
Rätselhafter Brief
James Comey, der Chef der amerikanischen Bundespolizei FBI, hatte am Freitag in einem Brief an den Kongress mitgeteilt, dass seine Fahnder erneut auf E-Mails gestossen sind, die für die Ermittlungen um den privaten Server von Hillary Clinton „relevant“ sein könnten.
Noch ist unklar, welche Bedeutung die aufgetauchten Mails haben und ob sie Clinton schaden könnten. Der FBI-Brief an den Kongress enthält nichts Konkretes. Die Behörde erklärte später, die neuen Mails seien nicht von Clinton selbst geschrieben. Sie seien auch nicht von ihrem privaten Server versandt worden. Auch seien sie nicht von ihr oder ihrem Team gelöscht worden. Offenbar, so berichten grosse amerikanische Medien, habe das FBI die Mails noch gar nicht gelesen.
Rätselhaft bleibt, weshalb der FBI-Chef, ein Republikaner, elf Tage vor der Wahl einen solch inhaltsarmen Brief an den Kongress verschickt.
Laut neuen Erhebungen des Wahlforschers Nate Silver hat Trump wieder leicht Boden gutgemacht. Seine Chancen, gewählt zu werden, liegen laut Silver bei 18,5 Prozent (Stand: Samstagvormittag). Dieser Wert war vor der Veröffentlichung des FBI-Briefes ermittelt worden. Der wichtige Swing State Ohio scheint laut Silver nun eher wieder Trump zuzuneigen.
(J21/NYT/WP/LAT/Nate Silver)