Die Zürcher Bahnhofstrasse, unten beim Hauptbahnhof. Es ist kurz vor Mitternacht; es schneit und schneit. Es ist wie im Märchen. Die neue Weihnachtsbeleuchtung mit ihren tausenden von bläulichen und weissen Lämpchen strahlt durch die Schneeflocken. Eine Gruppe junger Franzosen tanzt fröhlich auf der eingeschneiten Strasse. Einige der Touristen fotografieren.
Dann ist es punkt Mitternacht: Und aus ist das Märchen. Die Beleuchtung wird abgeschaltet. Ordnung muss sein. Plötzlich sieht alles traurig aus. Behauptet nicht Zürich, eine Weltstadt zu sein?
Die Franzosen verstehen die Welt nicht mehr. „C’est la province“, ruft einer und packt seinen Fotoapparat ein. Ein anderer ist deftiger: „Ils sont tristes, ces Zurichois“.
Zum Vergleich: Genf, auch eine protestantische Stadt, erfreut auch dieses Jahr mit einem phantastischen Lichtspektakel: „Arbres et Lumières“. Abgeschaltet werden dort die Lichter um fünf Uhr früh.
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