Die Initianten des „Women's March“ hatten in Washington mit 200‘000 Teilnehmerinnen gerechnet. Es kamen – je nach Quelle – zwischen 500‘000 und 700‘000.
Madonna hielt eine flammende Rede gegen den 45. amerikanischen Präsidenten, die mit tosenden Ovationen quittiert wurde. Neben Madonna traten auch zahlreiche andere Showbusiness-Grössen auf, wie Michael Moore, Emma Watson, Amy Schumer, Ashley Judd, Alicia Keys und America Ferrera. Sie sagte: „Trump ist nicht Amerika, wir sind Amerika.“ Auch Muhammad Alis Mutter hielt eine bittere Anti-Trump-Rede. Hillary Clinton schrieb in einem Tweet: „Thanks for standing, speaking & marching for our values.“
Die 82-jährige Feministin Gloria Steinem rief: „Dies ist eine Aufwallung der Demokratie, wie ich sie in meinem langen Leben noch nie gesehen habe.“
Viele der Demonstrantinnen, unter die sich auch Männer mischten, kamen von weit her. Die Washingtoner Metro beförderte am Samstag 600‘000 Menschen – doppelt so viele, wie am Tag zuvor für die Inaugurationsfeier für Trump.
Die „Washington Post“ berichtet vom 34-jährigen John Fischer aus Grand Rapidas, Michigan. Zusammen mit seiner Frau Kara Eaegle ist er neun Stunden Auto gefahren, um an der Manifestation teilzunehmen. „Ich bin hier, um meine Frau zu unterstützen“, sagte er.
Nicht nur in Washington, auch in Dutzenden anderer amerikanischer Städte fanden Demonstrationen statt – insgesamt 670. Alles hatte mit einem Aufruf auf Facebook begonnen. Eine Rentnerin in Hawaii hatte zu den Manifestationen aufgerufen und eine riesige Protestlawine im ganzen Land und im Ausland ausgelöst.
Während die grossen amerikanischen Fernsehstationen ausgiebig über den „Women's March“ berichteten, erwähnten Murdochs Trump-nahe „Fox News“ das Ereignis nur am Rande.
Laut amerikanischen Medienberichten demonstrierten am Samstag rund um die Welt etwa zweieinhalb Millionen Menschen gegen Trump.