Das Forschungsinstitut Ipsos-Sopra Steria publizierte am Sonntagabend im Auftrag des öffentlich-rechtlichen französischen Radios und Fernsehens eine Hochrechnung zum ersten Wahlgang der französischen Parlamentswahlen.
Laut der Ipsos-Projektion würde Macron im Parlament, der Assemblée nationale, bei weitem die absolute Mehrheit erhalten. Seine Bewegung käme im 577 Abgeordnete zählenden Parlament auf zwischen 390 und 430 Sitze.
Danach erhalten die „Républicains“ mit 21,5 Prozent am zweitmeisten Stimmen. „Les Républicains“ sind die Partei von Nicolas Sarkozy und François Fillon.
An dritter Steller folgt Marine Le Pens „Front National“ (FN) mit 14 Prozent.
Die Linksbewegung „France insoumise“ von Jean-Luc Mélenchon kommt laut Ipsos auf 14 Prozent, gefolgt von den Sozialisten (PS) und alliierten Linksgruppierungen mit ingesamt 13,2 Prozent.
Die Zusammensetzung der Nationalversammlung wird erst am kommenden Sonntag, nach dem zweiten Wahlgang, bekannt sein.
Die Wahlbeteiligung liegt bei nur gut 50 Prozent. Das sind 7 Prozentpunkte weniger als bei den letzten Parlamentswahlen. Das hat zur Folge, dass im ersten Wahlgang wahrscheinlich nur wenige Kandidaten und Kandidatinnen gewählt sind, weil viele das benötigte Quorum von 50 Prozent verpassen.
Die Abgeordneten werden nach dem Majorz-Wahlsystem gewählt. Im heutigen ersten Wahlgang mussten die Kandidaten das absolute Mehr erreichen, um gewählt zu werden. Im entscheidenden zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag nehmen jene Kandidaten und Kandidatinnen teil, die im ersten Wahlgang mindestens 12,5 Prozent der Stimmen erhalten haben – in jedem Fall aber die beiden Bestplatzierten des ersten Wahlgangs.
Um die 577 Sitze der Nationalversammlung bewerben sich 7877 Kandidaten.
(J21)