Sri Lanka

Marianne Pletscher hat zur Zeit des Bürgerkriegs (1983–2009) und nach dem Tsunami (2004) im Norden von Sri Lanka als Dokumentarfilmerin gearbeitet. Sie ist mit zahlreichen Menschen in Kontakt geblieben.

Mit Gotabaya Rajapakse als neuem Präsidenten Sri Lankas reiht sich ein weiterer Vertreter einer religiös-nationalistisch gefärbten Politik in die weltweiten Regierungseliten ein.

Buddhismus ist im Westen als Doktrin der Liebe, des Mitleids und der Gewaltlosigkeit Mode geworden. Doch das Bild des buddhistischen Friedens wird rissig. In Myanmar und Sri Lanka hat eine gewaltbereite Form des Buddhismus Zulauf.

Bernard Imhasly, Mumbai

Touristen kommen aus Sri Lanka zurück und sind voller Begeisterung. Die Angst vor den Selbstmord-Attentaten der Tamil Tiger ist verschwunden, der Bürgerkrieg ist zu Ende, neue Landschaften sind zugänglich geworden, mit wunderschönen Stränden.

Im ersten Weltkrieg hatte Präsident Woodrow Wilson den amerikanischen Eintritt in den Krieg gegen Deutschland mit dem idealistischen Satz begründet: “A war to end all wars”. Es war eine fatale Fehleinschätzung.<!—break¨

Vor einigen Tagen hat die Regierung Sri Lankas erstmals eingeräumt,
dass beim Endkampf gegen die tamilischen Rebellen im Mai 2009 nicht
immer das humanitäre Völkerrecht eingehalten wurde. »In einer Schlacht
solchen Ausmasses gegen einen rücksichtslosen Feind war es unmöglich,
zivile Verluste zu vermeiden«, heisst es in einem Bericht des
sri-lankischen Verteidigungsministeriums.