’Nach der Flut kommt die Wut: Rund 130'000 Menschen protestieren in Valencia und fordern den Rücktritt der Regionalregierung. Sie werfen ihr ungenügende Bewältigung der Überschwemmungskatastrophe vor. Die Fluten in Valencia und den benachbarten Provinzen haben mindestens 219 Todesopfer gefordert. Noch immer sind die Suche nach Vermissten, die Verteilung von Hilfsgütern und die Betreuung der Opfer im Gang.
Der Regionalpräsident Valencias, Mazón, steht in der Kritik, weil er und der regionale Krisenstab am Tag des verheerenden Unwetters zu spät reagiert haben sollen. Die regionalen Behörden hatten das Mobilfunk-Warnsystem erst aktiviert, als das Wasser in einigen Ortschaften bereits meterhoch stand.
Seit Tagen schieben sich Spaniens Zentralregierung und die Verantwortlichen in der autonomen Region Valencia gegenseitig die Schuld zu dafür, dass die Katastrophenhilfe vielerorts schleppend und zum Teil chaotisch angelaufen war.
Die Bergungs- und Aufräumarbeiten gehen derweil unermüdlich weiter. Neben mehr als 3’000 Feuerwehrleuten sind etwa 8’500 Militärangehörige und 10’000 Beamte der Nationalpolizei und Guardia Civil im Einsatz. Zahlreiche Gebäude sind weiterhin nicht oder nur schwer zugänglich, Strassen mit dickem Schlamm bedeckt und blockiert. Von Normalität ist die betroffene Region noch immer weit entfernt.