Journal 21 wird in loser Folge Beiträge von TES publizieren. Umgekehrt wird TES Artikel aus Journal 21 veröffentlichen.
Zwar liegt nur ein 17 Kilometer langer Tunnel zwischen dem Tessin und der Deutschschweiz. Doch in der Deutschschweiz kennt man den südlichen Nachbarkanton kaum.
"Für die Deutschschweizer ist das Tessin die Perle der Schweiz, ein Ferienkanton. Sonst nichts." Das sagte schon vor 35 Jahren ein gewisser Marco Solari. Das hat sich kaum geändert.
Das Tessin-Bild der Deutschschweizer ist mit Klischees beladen: Polenta und Grotti, Lago Maggiore und Rustici, Merlot und Kastanien. Wir bewundern die Landschaften, die Seen, die Täler und Berge. Mario Botta kennen wir noch - und natürlich auch das Filmfestival von Locarno.
Aber sonst wissen wir wenig. Die Tessiner Kultur kennen wir kaum. Wer hat schon einen Tessiner Schriftsteller wirklich gelesen? Wer liest schon eine Tessiner Tageszeitung? Die Tessiner Politik? Undurchsichtiges Gerangel, interessiert mich nicht.
Dafür betonen wir die negativen Aspekte. Der Kanton habe seine Identität, seine Seele verloren. Lugano und Locarno seien "verdeutschschweizerisiert".
Nur wenige nehmen sich die Mühe, unsere Südschweizer Freunde zu verstehen, ihre Errungenschaften zu sehen, ihre Probleme auch. Italienisch können wir ohnehin nicht. Müssen wir auch nicht können, in Lugano und Rimini spricht man ja Deutsch.
Anstatt zu klagen, dass das Tessin in der deutschen Schweiz nicht wahrgenommen wird, haben einige junge Tessiner die Initiative ergriffen und ein neuartiges Magazin lanciert. Ein Magazin, das in erster Linie für die Deutschschweizer bestimmt ist. Ziel ist es, die Nord-Süd-Achse zu beleben.
TES wird alle Monate publiziert und ist am Kiosk oder über Abonnement erhältlich. Heute Dienstag erscheint die dritte Ausgabe.
Das Magazin will wichtige nationale und internationale Themen aus Tessiner Sicht beleuchten. Und natürlich behandelt TES zahlreiche Tessiner Themen. So will man Vorurteile und Klischees abbauen.
Mit dieser Zusammenarbeit möchte Journal 21 einen Beitrag dazu leisten, dass das Tessin eben nicht nur als Wurmfortsatz der deutschen Schweiz betracht wird, sondern als wertvolle, eigenständige Region - eine Region mit viel Potential.
Wir beginnen heute mit der Publikation eines Artikels über Lugano und Zürich, "zwei Städte, um die uns die Welt beneidet".
Wir freuen uns, dass diese Zusammenarbeit zustande gekommen ist.
Journal 21
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