Mit der Harfenistin Florence Sitruk hat Päsident Roland Rasi nach Gideon Kremer (Violine) und Peter Sadlo (Schlagzeug) die Vertreterin eines weiteren Instrumentes geholt, das den Zuhörern näher gebracht werden soll. Sitruk hatte sich bereits mit diversen Auftritten am Festival in der Vergangenheit empfohlen. Den Ausschlag zur Wahl zur künstlerischen Leiterin gab aber ihre künstlerische Vielseitigkeit. Roland Rasi: "Sie ist zusätzlich noch Musikpädagogin in Genf und leitet ihr eigenes Harfenfestival in England."
Zusätzlich kommt sie mütterlicherseits aus dem südbadischen Raum, der ihrer Meinung nach‚ neben den beiden Sängerinnen Konstanze Mozart und Aloysia Weber (Frau und Schwägerin von Mozart), der Geigerin Anne Sophie Mutter, der Bratschistin Tabea Zimmermann viele Familien hervorgebracht hat und noch hervorbringt, bei denen gleich mehrere Geschwister als Solisten bei verschiedenen Orchestern im In-und Ausland spielen.
Dieser Raum muss irgendwie musikalisch inspirieren. Sinngemäss möchte Florence Sitruk das Festival zu einem Laboratorium ausweiten, an dem junge regionale Künstler zusammen spielen und sich so kennen lernen können, um sich dann vielleicht zu Trios und Quarttets zusammen zu tun. Auch bekommen sie Gelegenheit Konzerterfahrung zu sammeln, wie die beiden Harfen-Preisträgerinnnen in den Lunchkonzerten.
Ausserdem bietet ‚les museiques’ den jungen Musiker Möglichkeiten, die sich andere Konzerte nicht leisten können, wie die bloss dreiminütige Tinguely Fanfare von Christobal Halffter, die von 12 (!) Bläsern gespielt werden muss.
Auch neu ist der spartenübergreifende Ansatz, so der Vortrag von Dr. Markus Bandur im Antikenmuseum "Vom Hören und Sehen über Musik". Er will kontemporäre Musik verständlicher machen. Denn, so Florence Sitruk: "Für unsere Autos wollen wir die neuesten technischen Erfindungen, doch musikalisch fahren viele doch lieber noch Kutsche." So bietet das Festival zeitgemässe Musik: drei Uraufführungen und diverse Schweizer Erstaufführungen. Es bringt aber auch sehr eingeführte Musik, auf moderne Art interpretiert, zur Aufführung, wie Mozart am Galaabend in der Fondation Beyeler.