Die Belgier gehören zu den charmantesten Völkern Europas. Ihr feiner Witz ist legendär. Sie lieben es auch, mit charmanten Worten, den Ausländern eine sprachliche Lektion zu vermitteln. Das tun sie seit dem Jahr 1830 – seit es Belgien gibt.
Gerade jetzt, wo im belgischen Königshaus ein Wechsel ansteht, hat das alte Thema wieder Konjunktur.
Der Ausländer sagt: „Der belgische König“ oder „Der König von Belgien“. „Alles falsch“ antworten die Belgier. Und er fügt bei: „Faux, faux, complètement faux“.
Leopold I. war der erste auf dem belgischen Thron, ihm folgten fünf weitere. Und Philippe, der Sohn des jetzigen Königs, wird bald der sechste sein. Der sechste was?
Die Könige in Belgien wollen betonen, dass sie nicht Regenten eines Staatsgebildes sind, eines Territoriums. Sie sind Könige von Menschen, Könige eines Volkes, des belgischen Volkes.
Also sind sie nicht „belgische Könige“ oder „Könige von Belgien“. Denn diese Ausdrücke bezeichnen ein Staatsgebiet.
Philippe, der neue König, wird wie seine Vorgänger „König der Belgier sein“.
So ist nur eines politisch korrekt: „Le Roi des Belges“, flämisch „Koning der Belgen“, König der Belgier.
Noch ist Philippe nicht König, noch ist er „Prinz von Belgien“, ab dem 21. Juli ist er dann nicht „König von Belgien“, sondern „König der Belgier“. Alles klar?
Wie sagte Tintin, Detektiv aus Belgien, im "Le Trésor de Rackam le Rouge" : "Il n’y a vraiment pas de quoi… "
(hh)