Sensoren, die jede Bewegung des Menschen überwachen und mit deren Hilfe sich der Kalorienverbrauch und die Tagesform ermitteln lassen, oder Sensoren für die Überwachung von Herzschlag, Körpertemperatur oder den Blutzucker. Man nennt das „Wearable Electronics“. Dazu kommen diverse Sensoren zur Überwachung und Steuerung der Geräte in der Wohnung, so dass sie durch keinen Hochsicherheitstrakt mehr übertroffen werden kann. Der Psychologe Stephan Grünewald diagnostiziert in seinem Buch, „Deutschland auf der Couch“, einen „Kontrollwahn“. Nichts solle mehr dem Zufall überlassen werden, und man wolle auch alle Ängste durch permanente Überwachung ausschalten.
Zur totalen Kontrolle gesellt sich die totale Kommunikation. Alles muss jederzeit mit allen geteilt werden. Auch mit diesen Geräten und den dazu gehörenden „Social Networks“ liessen und lassen sich Milliarden verdienen. Wahrscheinlich wird man bald seinen Freunden nicht nur die Fotos, die man gerade geknipst hat, sondern auch den aktuellen Blutdruck und die Konsistenz des Urins simultan übermitteln. Warum eigentlich nicht?
Der Gedanke, dass zum Ich die Abgrenzung nach aussen gehört, wirkt wie aus der Zeit gefallen. Und der Satz von Sigmund Freud, dass das Ich „Herr im eigenen Haus“ sein solle, müsste heute wahrscheinlich mehr denn je erklärt werden. Ganz abgesehen davon, dass sich ein solcher Herr verdächtig macht. Was treibt er – und schon gar im eigenen Haus? Da fehlen doch Sensoren!