‚Ich behaupte, dass der Ausdruck des Mülls, der Objekte, für sich einen Wert hat, unvermittelt, ohne das Zielgerichtete einer ästhetischen Behandlung, die sie entwertet und mit den Farben auf einer Palette gleichsetzt; überdies führe ich ohne Erbarmen und Reue den Sinn der globalen Geste ein’. (Arman 1961)
Die Schau konzentriert sich vor allem auf die späten 50ger und die 60ger Jahre, Armans kreativste Zeit, in der sich viele Themen der Avantgarde in seinem Werk manifestierten, wie die Abwendung von der Malerei zur ‚Allures d’objects’, die Hinwendung zur Plastik und Installation und die Erhöhung des ‚gefundenen’ Gegenstandes, wie bei Marcel Duchamps, wo der Zufall, die spezifische Zeit und das Alltagsleben als Gestaltungsfaktoren Bedeutung bekamen. Ansammlungen von Gegenständen, gesammelter Müll, werden in Polyesterharz eingegossen und so für die Nachwelt aufbereitet und konserviert.
In seinen ‚Coleres, Coupes und Combustions’, meist vor Publikum in öffentlichen Akten geschaffen oder zumindest gefilmt, zerstört Arman später diese ‚objects’ und Geschichtszeichen, bzw führt sie in eine neue Realität hinüber und gibt ihnen eine neue und damit weitere Dimension:
Arman: ‚Ich glaube in dem Wunsch Dinge anzuhäufen steckt das Bedürfnis nach Sicherheit und hinter der Zerstörung, dem Schnitt, steckt der Wille die Zeit aufzuhalten.’ (1964)
Besonders eindrücklich wird Armans Konsumkritik bei seinen Autoplastiken, den ‚Accumulations Renault’, denn das Auto war für diesen ‚Archäologen der Gegenwart’ der Inbegriff unserer Konsum- und Repräsentationsgier.
Am Schluss seines Schaffens wendet sich der einstige Maler Arman wieder der Malerei zu, allerdings in Anlehnung an Jackson Pollocks ‚Action Painting’, an ‚Drippings’, integriert er die Elemente des zum Maler notwendigen gleich in seine Gemälde.
Ein Gang durch die Armand Schau wird durch die vielen ‚quotes’, Zitate, zugleich ein Gang durch die neuere Kunstgeschichte.