Dieses Jahr umfasst das Programm des Festivals "Stimmen" sowohl Konzerte des Barockorchesters "L’arpa festante" aus München, der Souldiva Erykah Badu, der deutschen Kultband "Die fantastischen Vier", des englischen Pianisten und Sängers Jamie Cullum, wie auch Wasserklangbilder oder Goethes "West-östlichen Divan in musikalischem Licht".
Der Reiz des Festivals liegt – über seine unglaubliche Bandbreite hinaus - in den teils ungewöhnlichen Aufführungsorten, bekannten und verborgenen Orten der Region. Letztes Jahr gab es keltische Gesänge rund um das römische Theater in Augst. Dieses Jahr mit dem "Höhenweg" einen Tag lang Konzerte rund um die Burgruine Rötteln. Atmosphärische Höhepunkte sind die Aufführungen im elsässischen Kloster „Les Dominicains“ in Guebwiller, dem Park des Wenkengutes in Riehen, dem römischen Theater in Augst und die Starauftritte im Hexenkessel der natürlichen Arena des Marktplatzes Lörrach.
Guebwiller bietet dieses Jahr mit dem britischen Sextett Morcheeba und seiner Sängerin Skye Edwards 80ger Jahre Trip Hop mit neuen Einflüssen. Im Burghof Lörrach, dem Herz des Festivals, zeigt das "Theater Tempus fugit" das Einmannstück "Heros" des Lörracher Autors Björn Steiert. In "Heros" werden sowohl der Brandstifter des Theaters von Ephesus wie auch der Mörder von John Lennon thematisiert.
Sakrale Musik gibt’s in der Stadtkirche Lörrach. Die „Artists in Residence“ - dieses Jahr das "Calmus Ensemble" - gastieren dort mit dem Rascher Saxophon Ensemble und bieten Bach und die Moderne. Die fünf Leipziger Vokalartisten des "Calmus Ensembles" interpretieren sowohl Renaissancemusik wie Musik der deutschen Romantik oder Zeitgenössisches neu und auf ihre eigene Weise. Sie haben mit ihren Vokalinterpretationen dabei schon wichtige internationale Preise gewonnen.
Eines der Anliegen dieses A-capella-Ensembles ist es, den Gesang hinaus zu tragen. So bieten sie einen Workshop für Laien, in dem das Warming Up der Stimme, Gesangstechnik, Interpretationsansätze und die Philosophie des Calmus-Klanges gelehrt werden. Mit den Teilnehmern wird dabei aus einem Spektrum von Renaissance bis zu Pop-Musik gesungen. Weitere Stimmbildungsangebote sind Workshops für Ensemblegesang, „Gregorianik trifft Moderne“ und Obertongesang für Fortgeschrittene gewidmet.
Zur Eröffnung des ‚Stimmen’-Festivals motivierte das „Voicelab@Stimmen2011“, in dem Studenten der Gesangsakademie Lörrach unter dem Titel „Streben nach Glück“ ihre Interpretation von in-und ausländischer Popmusik präsentieren, zum eigenen Singen. Und auch der alljährliche Anlass „Lörrach singt“, der zum zehnten Mal durchgeführt wird und bei dem nicht nur in der Lörracher Innenstadt den ganzen Tag Konzerte stattfinden, sondern die Zuschauer zu Spontanchören geformt und zum Mitsingen angeleitet werden, ist eine Aufforderung an jeden, seiner Stimme wieder mehr kreativen Raum zu geben.
Das diesjährige Motto des Festivals "Stimmen verbinden - Singen bewegt" stimmt bei diesen Anlässen ganz besonders.