Das sollten Sie tun, denn heute findet der «Welttag des Lächelns» statt. Der «Smiley»-Erfinder Harvey Ball war es, der den ersten Freitag im Oktober zum «World Smile Day» erkoren hatte.
Angenommen, Sie befinden sich im Westend von Vancouver in Kanada. Sie spazieren der Robson Street entlang Richtung Stanley Park. Dann biegen Sie scharf nach links in die Denman Street ein und flanieren zum Meer hinunter, zur English Bay Beach. Plötzlich öffnet sich rechter Hand ein kleiner Park: der Morton Park.
Hier stehen 14 bronzene, fröhliche, lachende, entspannte Skulpturen. Sie sind zu einem der Symbole des «Welttages des Lächelns» geworden.
Geschaffen wurden diese freudigen Menschen vom chinesischen Künstler Yue Minjun. Drei Meter hoch sind sie, je 250 Kilogramm schwer. Yue Minjun gehört zur chinesischen Avantgarde. Sein Markenzeichen sind lachende Menschen.
Seit über zwölf Jahren stehen sie hier und trotzen der brütenden Sommerhitze und den pazifischen Stürmen mit ihren peitschenden Regengüssen. Nur wenige Objekte in Vancouver werden so oft fotografiert wie diese. «Mögen diese Skulpturen bei allen, die sie sehen, Lachen, Verspieltheit und Freude auslösen», heisst es in einer Inschrift am Rande des Parkes.
Lachen und Freude auslösen – das ist auch das Ziel des World Smile Day und seines Erfinders. Harvey Ball, ein amerikanischer Designer, hatte seinen Smiley vor 60 Jahren entwickelt.
Die Firma, für die er das gelbe Mondgesicht als Ansteckknopf schuf, zahlte ihm einzig 45 Dollar. Er hätte nie gedacht, dass sein Emoji zu einem Welterfolg werden würde – und er vergass, die Urheberrechte dafür zu beantragen. So entgingen ihm Millionen und Abermillionen.
Bald schon störte es ihn, dass sein Smiley immer mehr für kommerzielle Zwecke verwendet wurde. Sein Ziel war es nicht, Geld zu verdienen, sondern die Leute zum Lächeln zu bringen. So schuf er 1999 den World Smile Day. Zumindest an einem Tag des Jahres sollten die Sorgen des Alltags vergessen werden. «Help one person smile!», ist das Motto des Tages.
Sicher ist: Die Menschen, die das Skulpturenlabyrinth im Morton-Park verlassen, tun dies vergnügt und frohgemut: mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
- Übrigens: Neben dem «Welttag des Lächelns» gibt es auch den «Welttag des Lachens». Er wurde 1998 von einer Yoga-Lachbewegung ins Leben gerufen und findet immer am ersten Sonntag im Mai statt.