Levrat erzielte bei der Stichwahl der Freiburger Ständeratswahlen 48'680 Stimmen. Zusammen mit ihm wurde CVP-Regierungsrat Beat Vonlanthen in die Kleine Kammer gewählt, und zwar mit 45'122 Stimmen. Vonlanthen tritt die Nachfolge seines Parteikollegen Urs Schwaller an.
Die SVP hatte ihren glücklosen Kandidaten des ersten Wahlgangs im letzten Moment ausgewechselt und Jean-François Rime ins Rennen geschickt. Damit sagte die SVP vor allem dem Sozialdemokraten Levrat den Kampf an. Beobachter rechneten mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Einige sahen den SP-Präsidenten ernsthaft in Gefahr.
Die Strategie der SVP scheiterte. Rime landete abgeschlagen mit 27'132 Stimmen auf dem dritten und letzten Platz. Es ist das dritte Mal, dass der Präsident des Gewerbeverbandes bei einer Ständeratswahl scheitert.
Überraschung in der Waadt
Im Kanton Waadt endete der 2. Wahlgang der Ständeratswahl mit einer grossen Überraschung. Die rot-grüne Waadtländer Vertretung in der Kleinen Kammer ist Geschichte. Der bisherige Ständerat Luc Recordon, immer eine grüne Wahlkampflokomotive, verpasste seine Wiederwahl um gut 3'096 Stimmen.
Gewählt wurde an Recordons Stelle der freisinnige Herausforderer, ETH-Ingenieur und Nationalrat Olivier Français. Français, Mitglied der Lausanner Stadtregierung, galt als Aussenseiterkandidat. Er erhielt 78'068 Stimmen.
Mit dem besten Ergebnis (81'469 Stimmen) wurde die Sozialdemokratin Géraldine Savary wiedergewählt.
Am 18. Oktober war Luc Recordon in den Nationalrat gewählt worden. Er erklärte jedoch Nicht-Annahme der Wahl, damit die Grüne Adèle Thorens nachrutschen und wieder im Nationalrat vertreten sein konnte. Adèle Thorens teilt sich zumsammen mit der Bernerin Regula Rytz das Präsidium der Grünen Partei der Schweiz.
Damit wird Recordon nicht mehr im Bundesparlament vertreten sein.
Rot-grüne Genfer Vertretung
In Genf bleibt es bei der rot-grünen Vertretung im Ständerat. Die beiden bisherigen Ständeräte Liliane Maury Pasquier (SP) und Robert Cramer (Grüne) wurden klar wiedergewählt. Keine Chancen hatte der freisinnige Herausforderer Benoît Genecand. Er landete mit rund 4'000 Stimmen weniger als Cramer auf dem dritten Platz. Abgeschlagen auf den letzten Plätzen liegen SVP-Nationalrat Yves Nidegger und MCG-Gründer Eric Stauffer.
(J21)