Jeder Pilger muss sieben Steine an eine der drei riesigen Säulen, die sogenannten jamarāt, werfen. Die Anlage wurde vor sechs Jahren so erweitert, dass pro Stunde 250'000 Menschen den Teufel steinigen können.
Bei der jüngsten Massenpanik sind laut letzten Angaben 769 Menschen ums Leben gekommen, rund 900 wurden verletzt. Es ist das schwerste Hadsch-Unglück seit 25 Jahren. Der saudische Gesunheitsminister machte die Gläubigen und ihre "Disziplinlosigkeit" für die Katastrophe verantwortlich.
Erstmals übten Pilger, über Twitter und Facebook, scharfe Kritik an den saudischen Organisatoren der Pilgerfahrt. Kritisiert wird der rüde Umgangston der saudischen Polizei sowie ihre Faulheit. Die meisten Polizisten verstünden keine Fremdsprache. Die Pilgerfahrt verkomme zu einem Kommerz-Spektakel. Das Bild stammt vom Freitag, dem Tag nach der Massenpanik.
Der saudische Grossmufti Scheich Abdul Aziz al-Sheikh erklärte am Samstag dem saudischen Kronprinzen: "Sie sind nicht verantwortlich für das, was geschah". Schicksalsschläge seien unvermeidbar.
1990 ereignete sich die bisher schlimmste Hadsch-Katastrophe. Damals starben in einem überfüllten Fussgängertunnel 1426 Pilger.(Foto: Keystone/AP/Mosa'ab Elshamy)