Unter dem Motto «Demilitarisierung statt Aufrüstung» demonstrierten die Teilnehmer des traditionellen Ostermarsches am Ostermontag in Bern für eine friedlichere Welt. Mit etwa 500 Personen war die Beteiligung in diesem von Kriegen gezeichneten Jahr ausgesprochen bescheiden.
Die Friedensbewegung hatte zur Demonstration aufgerufen mit ihrer These: «Es gibt keine Kriege und Konflikte, weil zu wenig aufgerüstet wurde, sondern zu viel!» Nationalrätin Marionna Schlatter (Grüne, Zürich) ging als eine der Hauptrednerinnen auf dem Bundesplatz mit der Doppelmoral der Schweizer Regierung scharf ins Gericht. Diese wolle nicht über russische Milliarden in der Schweiz reden und verstecke sich hinter einer Neutralität, die nicht friedens-, sondern profitorientiert sei: «Ich bin Teil eines Parlaments, das seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine gerade mal zustande gebracht hat, die Kriegsmaterialexport-Gesetzgebung zu lockern, so dass Schweizer Kriegsmaterial wieder in Länder exportiert werden kann, die Menschenrechte verletzen, nicht aber in die Ukraine.»
Gute oder wenigstens hoffnungsvolle Stimmung, so resümiert die Agentur kath.ch, sei bei diesem Ostermarsch kaum spürbar gewesen. Grund dafür sei nicht nur das schlechte Wetter, sondern auch die allgemeine Ratlosigkeit gewesen.