Seine Passion waren nicht schnelle Autos und schöne Frauen. Er machte keine Jagd auf Schurken und Spione. Ein Leben lang befasste er sich mit Vögeln und Fischen.
James Bond wurde im Jahr 1900 in Philadelphia geboren. Er starb vor 23 Jahren, am 14. Februar 1989. Vor allem die Vögel in der Karibik hatten es ihm angetan. 1936 veröffentlichte er ein ornithologisches Standardwerk: The Birds of the West Indies. Er wurde zu Kongressen eingeladen, geehrt und ausgezeichnet. Sein Monumentalwerk Field guide to birds of the West Indies: a guide to all the species of birds known from the Greater Antilles, Lesser Antilles and Bahama Islands muss noch heute jeder Vogelkundler studiert haben.
Auch ein anderer war ein Vogel-Liebhaber: der britische Journalist Ian Fleming. Auch er durchkreuzte immer wieder die Karibik. Es war die Zeit, als Fleming den Journalismus an den Nagel hängte und als Schriftsteller tätig wurde. Hauptfigur seiner Bücher sollte ein Geheimagent sein. Doch wie sollte dieser heissen?
Fleming stiess auf James Bonds Buch The Birds of the West Indies. „James Bond“, sagte er sich, „ein wunderbarer Name, so simpel wie möglich“. Fleming war korrekt. Er fragte James Bond, ob er seinen Namen für seine Thriller verwenden dürfe. Antwort des richtigen James Bond: „Fine with it“.
Im Film Die another Day werden die Birds of the West Indies verewigt. In einer der ersten Szenen, die in Havanna spielt, hält Pierce Brosnan das Buch in den Händen. Im gleichen Film trifft 007-Brosnan die Agentin Jinx (Halle Berry) und sagt, er sei Ornithologe. Auch im Film Dr. No wird auf den Ornitholgen James Bond und ein Vogelschutzgebiet auf den Bahamas Bezug genommen.
Am 5. Februar 1964 trifft Fleming auf Jamaika mit James Bond und dessen Frau zusammen. Von der Begegnung gibt es Filmaufnahmen. Fleming schenkt dem Ornithologen eine erste Ausgabe von You only live twice. In der Widmung heisst es: "To the real James Bond, from the thief of his identity.“ Dem richtigen James Bond, gewidmet vom Dieb seiner Identität“.