Die Zeitung „Die Welt“ macht uns nun darauf aufmerksam, dass „tschüs“ mehrheitlich falsch geschrieben wird, nämlich mit zwei –s: tschüss. Der Duden akzeptiert jetzt zwar beide Formen, doch richtig bleibt „tschüs“. Tschüss mit zwei –s sei die „Deppenschreibweise“.
Der Duden hatte „tschüs“ erst 1967 aufgenommen. Und woher stammt das Wort? Offenbar liegt sein Ursprung entweder in Spanien oder in Wallonien.
Aus dem spanischen „adios“ (zu Gott) soll sich die Zwischenform „adies“ entwickelt haben. Aus „adies“ machten die Seeleute dann das Niederdeutsche „atschüs“ (adschüs, adjüs). Und aus „atschüs“ wurde „tschüs“.
Oder, das ist die andere Version: Die (heute belgischen) Wallonen sagen „adjus“ (adieu, ebenfalls „zu Gott). Daraus könnte sich – via „atschüs“ - „tschüs“ entwickelt haben.
Niemand denkt heute wohl an den lieben Gott wenn er „tschüs“ sagt.
Auch "tschüs" entwickelt sich weiter. Aus der DDR stammt die aufkommende Form "tschüssi".
Und wer statt „hallo“ „hallöchen“ sagt, sagt eben auch „tschüsschen“. Die Sprache lebt.
Sie lebt sogar sehr. Statt „tschau“ (ciao) sagt man „tschauchen“, statt „auf Wiedersehen“ sagt man „auf Wiederhörnchen“, statt „bis bald“, sagt man „bis baldrian.
Und statt „tschüs“ sagt man man auch „tschö“ oder "tschüü" oder noch besser „Tschüssikowski“.