Trois Pommes, "drei Äpfel" ist übrigens doch ein etwas eigenartiger Name für eine Modeboutique. Er erinnert an Tom Hanks berühmte Aussage als "Forrest Gump": “Weil mir die Frucht gefiel, kaufte ich eines Tages ein paar Papiere mit einem grünen Apfel drauf, und plötzlich war ich reich.” Das ist zwar eine andere Geschichte, welche hier indes nicht ohne Grund erwähnt wird, siehe unten.
Beim Sachverhalt dieses Weltereignisses kann man sich beides vorstellen. Oprah, allenfalls etwas freizeitlich gekleidet, betritt Trois Pommes
und fragt nach einem der teuersten Stücke im Sortiment. Verkäuferin A., nach einem Blick auf die potentielle Kundin, beschliesst, dass O. das Stück nicht vermag. Ob sie das mit Blick auf die Hautfarbe tat, oder einfach das "typically snotty behavior of staff in a brand Boutique" (Originalton der CNN-Kommentatorin, welcher so "typisch hochnäsiges Gehabe in Markenboutiquen" schon persönlich widerfahren ist) an den Tag legte, muss offen bleiben.
Die richtigen Reichen sind nicht auf den ersten Blick erkennbar
Andererseits kann auch spekuliert werden, dass O. aus einem Mini-Alligator ein Riesenkrokodil (die fragliche Tasche ist aus Krokoleder gefertigt) machte. Wenn schon A. - in der teuersten Modeboutique von Zürich, auch im weltweiten Vergleich kein billiges Pflaster - tätig ist, wusste wohl , dass die wahren "Warren Buffets" nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen sind, im Zweifelsfall der Kunde König ist und so behandelt werden soll.
Das würde dann Richtung "Missverständnis" deuten, wie das vor versammelter globaler Medienpräsenz (von BBC World bis Somalia Wararka, wie sogar die NZZ atemlos berichtet) "Trois Pommers"-Inhaberin Trudie Götz versicherte. Dass I. "aus Verlegenheit ob dem hohen Preis" die Tasche nicht vom Regal hinunterholen wollte, wie Götz weiter ausführte, ist hinwiederum etwas starker Tobak.
Ein wuchtiges Entschuldigungsgewitter von Schweiz Tourismus
"Schweiz Tourismus" schien es jedenfalls nicht zu glauben, wurde von dort doch ein wuchtiges Entschuldigungstwitter abgefeuert, wonach der Absender/in "vor Wut über eine solche Verkäuferin schäumte", welche indes nicht typisch sei für das rotweisse Einkaufsparadis. Ob auch hier ein Fall von "lost in Translation" vorliegt? Hat der besagte Absender wirklich geschrieben "livid with rage" was dann seinerseits leicht über das Ziel hinausschiessen würde.
Nichts als Fragen, sicher scheint indes eines: Wo dem Naivling Forrest Gump nachgesehen wird , eine "Apple"-Aktie für Fruchtwerbung zu halten, hat sich "Drei Äpfel"-Inhaberin Trudie G. eines selbst vorzuwerfen: Sie hat vor der Hochzeit von Tina Turner in Küsnacht offensichtlich die Presse nicht gelesen oder hat sich dabei nicht genügend Gedanken gemacht. Vom Tages-Anzeiger über den Blick bis zur Schweizer Illustrierten war schon im Vorfeld ausgiebig die Rede von dieser Hochzeit mit wirklichen Stargästen.
“Ziitig läse, Lappi”
O's Name fiel verschiedentlich. Wenn man schon, wie G., bekanntes und bekennendes Mitglied der "Cervelat-Prominenz" ist, also zum Kuchen der einschlägigen cognoscenti gehört, zudem Boutique-Besitzerin ist, hätte man sich auch über globale Prominenz an der Turner-Hochzeit und ihr allfälliges Shopping in Züri Gedanken machen können, ja müssen.
Hätte G. auf Grund solcher Vorbereitung O. erkannt und entsprechend begrüsst, hätte sie allenfalls nicht nur die teure Tasche verkauft, sondern wäre "Trois Pommes" auf O.'s eigenem Sendekanal lobend, und damit verkaufsfördernd erwähnt, anstatt als Rassistenshop verdammt worden. "Ziitig läse, Lappi!"