Zahlreiche Autos brannten, Nobelboutiquen, wie ein Geschäft der Luxusmarke Longchmap, wurden eingeschlagen und geplündert. Das Prominentenrestaurant Le Fouquet’s wurde teils in Brand gesteckt. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Mehrere Zeitungskioske brannten aus.
In einer Bankfiliale in einem Wohngebäude wurde Feuer gelegt. Neun Menschen, die in dem Haus wohnen, wurden verletzt, ebenso zwei Feuerwehrleute. Die Polizei nahm 200 Personen fest.
Laut Angaben der Polizei waren am Samstag in Paris 10’000 Demonstranten unterwegs. Das sind vier Mal mehr als am Samstag zuvor – jedoch wesentlich weniger als zu Beginn der Demonstrationen im November. Damals protestierten 300’000 Personen. Laut dem Innenministerium waren 1’500 Manifestanten „extrem gewaltbereit“.
„Mörder“
Innenminister Christophe Castaner bezeichnete die Demonstranten als „Mörder“. Er erklärte, an den Ausschreitungen hätten sich auch gewaltbereite Manifestanten aus den Niederlanden, Italien, Belgien und Polen beteiligt.
Die seit November anhaltenden Proteste der „Gilets jaunes“ haben am Samstag einen neuen Höhepunkt erreicht. Staatspräsident Emmanuel Macron kündigte „starke zusätzliche Entscheidungen“ an. Die bisherigen Massnahmen gegen die Randalierer seien ungenügend gewesen.
Präsident Trump machte via Twitter das französische Klimaschutzabkommen für die Ausschreitungen verantwortlich. Gleichzeitig erklärte er, die USA seien in Sachen Klimapolitik „Spitze“. Der französische Aussenminister Jean-Yves Drian erklärte, er verbitte sich jede Einmischung Trumps in die französische Politik.
Grüne Welle
Während auf den Champs-Élysées Gewalt herrschte, demonstrierten auf der Pariser Place de la République Zehntausende friedlich für das Klima. Nach Angaben der Organisatoren nahmen am „Marche du siècle“ mehr als 100’000 Menschen teil. Nach Angaben der Polizei waren es halb so viele. In ganz Frankreich waren am Samstag 350’000 Menschen für das Klima auf den Beinen.
(J21)