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Zwischenruf

Irres Personalkarussel im Weissen Haus

1. August 2017
Peter Studer
Anthony Scaramucci, erst vor einer Woche ernannter Kommunikationsdirektor im Weissen Haus, ist schon wieder draussen. Einiges an diesen hektischen Wechseln erinnert an Nixons Rochaden vor dem Rücktritt.

Unglaublich: Das Personalkarussel im Weissen Haus drehte sich in der Nacht auf den 1. August weiter. Der vor einer Woche gegen Widerstand in Präsident Trumps engstem Beraterkreis ernannte Kommunikationsdirektor des Weissen Hauses, der hätte helfen sollen, die sinkenden Popularitätszahlen Trumps aufzubessern, ist schon wieder weg.

General Kelly macht kurzen Prozess

Anthony Scaramucci hatte sich in einem Interview mit dem angesehenen Magazin „New Yorker“ über einen Gossenslang ausgewiesen, der auch dem freihändig twitternden Präsidenten Trump völlig unpassend erschien. (Scaramucci hatte den ideologisch rechtskonservativen Hauptberater Steve Bannon als selberverliebten „Cocksucker“ denunziert).

Nun hatte Trump am Montagabend den hochdekorierten Marinegeneral John Kelly zum neuen Stabschef des Weissen Hauses ernannt. Kelly, weitherum als strikter Organisator sehr angesehen, machte kurzen Prozess. Scaramucci, ein nach eigener Deklaration hundertprozentiger Trump-Follower – früher hatte er sich auch für die Demokratin Hillary Clinton ausgesprochen – roch den Wetterwechsel und trat nach kaum einer Woche zurück: Er wolle dem neuen Stabschef nichts in den Weg stellen.

General Kelly ist für Trump sicher eine Entlastung. Bereits haben sich am Dienstag auch hochrangige Republikaner sehr ungehalten über das Tohuwabohu im Weissen Haus geäussert. Vielleicht bekommt Kelly die Sache jetzt besser in den Griff.

Was kommt als nächstes?

Aber hinter der nächsten Ecke lauern weitere Kliffs. Anders als alle seine neueren Vorgänger hat Trump seine Finanzinteressen nur zum Teil offengelegt. Seine Tocher Ivanka und sein Schwiegersohn Jared Kushner sitzen zwar im Beraterstab des Präsidenten – der jüdisch aktive Jared sogar unberufen mit Aufträgen in der Nahostpolitik. Aber Jared hat auch bedeutende Finanzinteressen. Es droht weiteres Ungemach.

Eine ähnliche Verstrickung habe ich nur aus einer Konstellation in Erinnerung: als Präsident Richard Nixon 1974 kurz vor seinem Rücktritt in Schande mit allen möglichen Personalmanövern die Befreiung suchte.

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