Zusammen mit dem Software-Unternehmen MD Systems hat das Leitungsteam von Journal21 den Relaunch unserer Internet-Zeitung verwirklicht. Jerome Zech, CEO und Projektleiter von MD Systems, erklärt uns hier, was neu ist und welche Grundsätze bei der Aktualisierung befolgt wurden.
Das Relaunch-Projekt von journal21.ch war aus Sicht von MD Systems ein grosser Erfolg. Innerhalb von drei Monaten konnte die alte Drupal 7 Webseite abgelöst und durch «Primer», eine Drupal 9 basierende Lösung, ersetzt werden. Zusammen mit dem Upgrade gab es aber noch viel mehr: ein neues Design, neue Funktionalitäten und eine neue Newsletter-Lösung. Ein Erfahrungsbericht des Projektleiters Jerome Zech.
Von Anfang an hat Journal21 für ihren Web-Auftritt immer auf Drupal gesetzt und damit gute Erfahrungen gemacht. Nach der anfänglichen Drupal 6 Lösung wurde auf Drupal 7 gewechselt. Damit lief das Portal über viele Jahre sehr gut.
Mittlerweile war das System aber nicht mehr auf dem neusten Stand, der Ruf des Journal21-Leitungsteams nach einer moderneren Lösung mit mehr inhaltlichen Freiheiten wurde lauter – die Möglichkeiten, dies in Drupal 7 und der aktuellen Architektur zu bieten, wären aber sehr aufwändig gewesen. Und auch für die Leserinnen und Leser wurde langsam immer mehr ersichtlich, dass die Lösung nicht mehr für die modernen Geräte optimiert war.
Da auch der Termin für Drupal 7 End of Life immer näher rückte (im November 2022 ist es soweit), entschied sich das Leitungsteam, so bald wie möglich, auf Drupal 9 zu aktualisieren.
Bei der Evaluation eines Dienstleisters ist Journal21 auf MD Systems aufmerksam geworden. Aufgrund der grossen Erfahrung im Mediensektor (Le Temps, Südostschweiz etc.), dem Experten-Wissen rund um Drupal und der für ihre Bedürfnisse sehr gut passenden Lösung «Primer» wurde schnell eine Entscheidung für uns gefällt und der Zuschlag für das Projekt erteilt.
Ziele: Ablösung der Drupal 7 Webseite und viele neue Features
Hauptziel des Projekts war die Ablösung von der alten Drupal 7 Webseite und eine Aktualisierung auf Drupal 9, ohne dass alles neu konzipiert wurde. Es sollten zudem auch die über 10’000 Artikel, die in den letzten Jahren erstellt wurden, nicht verloren gehen und die alten Links weiterhin funktionieren – natürlich auch, um die über die Jahre erarbeitete SEO-Reputation zu erhalten.
Trotzdem gab es verschiedene Themen, die mit der neuen Lösung angepasst und verbessert werden sollten.
Einfache Inhaltserstellung
Die Mitglieder des Leitungsteams erstellen auf dem Webportal täglich mehrere Artikel, die von den Autorinnen und Autoren eingesendet werden. Um die Beteiligten zu unterstützen, die Beiträge effektiv und ohne grossen Zeitaufwand online stellen zu können, sollte die Erstellung des Inhalts so einfach wie möglich gestaltet werden. Trotzdem sollte es möglich sein, mit ein paar inhaltlichen Elementen spannende, moderne Inhalte erstellen zu können und dadurch auch Spass bei der Arbeit zu haben.
Administration der Frontseite
Auf der alten Webseite wurde auf der Frontseite eine Liste aller Artikel dargestellt, die chronologisch geordnet waren. Dadurch waren immer die neusten Artikel zuoberst. Im Laufe der Zeit wurde das Bedürfnis geweckt, die Frontseite teilweise selbst manuell zu administrieren und bestimmte Artikel für längere Zeit im oberen Bereich sichtbar zu machen. Dies allerdings, ohne dass die Mitglieder des Leitungsteams einen riesigen Mehraufwand haben.
Design-Auffrischung
Mit dem Update sollte auch die Gelegenheit genutzt werden, das Erscheinungsbild aufzufrischen. Wichtig dabei war, dass es zwar moderner und frischer wird, dennoch die DNA des Journal21 weiterhin behält: ruhig, klar und unaufgeregt.
Ein Projektablauf in drei Phasen
Innerhalb von drei Monaten wurde das Relaunchprojekt in enger Zusammenarbeit zwischen unseren Projektverantwortlichen und dem Leitungsteam von Journal21 in einem agilen Prozess erfolgreich durchgeführt.
Konzeption
In der ersten Phase des Projekts wurden in verschiedenen Meetings die Anforderungen von Journal21 zusammengetragen. Dabei half einmal mehr, dass mit Primer ein Webseiten-Projekt innerhalb kürzester Zeit prototypisch aufgesetzt werden kann. Dadurch konnte in den gemeinsamen Sitzungen gleich geprüft werden, ob die Standardfunktionalität von Primer den Bedürfnissen genügt oder ob es noch kundenspezifische Anpassungen braucht.
Wie in anderen Projekten mit Primer war es auch für das Leitungsteam von Journal21 sehr hilfreich, die Funktionalitäten direkt im System zeigen zu können und nicht zuerst auf einem Blatt Papier theoretisch zu skizzieren. Die Meetings waren dadurch immer sehr lebendig und produktiv und wenn eine Anforderung bereits durch Primer Standardfunktionalität abgedeckt war, was oft vorkam, waren alle Beteiligten froh, konnte ein weiteres Thema abgehakt werden. So konnten sich alle auf das Wesentliche fokussieren, was Zeit, Budget und Energie sparte.
Einige Anpassungen wie beispielsweise das Zusammenspiel zwischen automatischen und manuell administrierten Listen konnten bereits in dieser Phase umgesetzt werden.
Design & Migration
Nachdem das Grundgerüst der Webseite erstellt war, stand die zweite Phase des Projektes an. Nun tauschten wir uns direkt mit der seit Jahren für Journal21 zuständigen Designerin – Janine Fuchs von Grafik 2 – aus, um zu besprechen, wie sich das Leitungsteam den Aufbau der Seiten vorstellt und welche Design-Anpassungen in Primer mit wenig Aufwand viel bewirken können.
Nach kurzer Zeit mit einigen Besprechungen der Design-Vorschläge zwischen MD Systems, dem Journal21-Leitungsteam und Janine Fuchs stand das Design fest und wir konnten mit der Design-Implementation beginnen. Auch in dieser Phase blieb es bei einem regen Austausch zwischen uns bei MD Systems und dem Leitungsteam von Journal21, da immer wieder an Details gefeilt wurde, bis das Ergebnis alle begeisterte.
Parallel dazu wurde auch das Newsletter-Design überarbeitet und für das Versenden von Newslettern über Mailchimp optimiert.
Neben der Design-Implementation wurde im Hintergrund an der Migration der alten Artikel gearbeitet. Immer wieder wurden Test-Migrationen durchgeführt, die Ergebnisse geprüft, Verbesserungen diskutiert und anschliessend implementiert. Dabei wurden auch stets Aufwand und Ertrag abgewogen: Wenn eine Code-Anpassung für die Migration mehrere Stunden Aufwand zur Folge hat, muss sie auch zur Folge haben, dass noch mehr Stunden an manuellen Anpassungen eingespart werden können. Wenn die manuelle Anpassung schneller erfolgt als der Code geschrieben ist, macht eine Migrations-Anpassung logischerweise wenig Sinn. Und bei einigen Seiten, bei denen sowieso eine inhaltliche Optimierung vorgesehen war, reichte es auch, den Inhalt ohne spezielle automatische Verbesserungen zu migrieren.
Durch die vielen Inhalte, die durch die Migration testhalber importiert wurden, konnte das neue Design auch gleich an den alten Artikeln getestet werden. Damit konnten Probleme frühzeitig erkannt, Lösungen erarbeitet und die anschliessenden Verbesserungen verifiziert werden.
Abschluss, Newsletter-Migration & GoLive
In der Schlussphase wurden noch letzte Anpassungen am Design und an der Funktionalität umgesetzt. Daneben wurde das Journal21-Leitungsteam im Umgang mit dem neuen System geschult und eine kundenspezifische Anleitung auf Basis unserer Online-Standard-Dokumentation erstellt.
Nach einer zweiwöchigen Testphase wurde bestätigt, dass das Projekt bereit war für das GoLive. Nun wurde ein Termin festgelegt, an dem zum letzten Mal auf dem alten System Artikel erstellt und veröffentlicht wurden. Am Montag, 25. Oktober um 12:00 Uhr war es dann soweit: Alle relevanten Daten wurden von der alten Website heruntergeladen und anschliessend auf die neue Webseite migriert. Am Abend konnte das Journal21-Leitungsteam bereits Inhalte auf der neuen Webseite vorbereiten. Am Dienstag, 26. Oktober um 11:00 Uhr erfolgte dann das GoLive durch die Umstellung der DNS-Einträge, sodass unter journal21.ch die neue Webseite erreichbar war.
Das Resultat kann sich sehen lassen
Das Projekt war auf allen Ebenen ein voller Erfolg:
Es wurde bestätigt, dass die vielen Wochen Arbeit, die in Primer stecken, zum Ergebnis geführt haben, dass die Inhaltserstellung einfach und intuitiv ist. Das Leitungsteam von Journal21 ist begeistert von den Möglichkeiten, attraktive und abwechslungsreiche Artikel erstellen zu können. Trotzdem ist das System übersichtlich geblieben, sodass nicht mehr Zeit für die Inhaltserstellung investiert werden muss.
Auch die Administration der Frontseite hat die erhofften Effekte gebracht. Das Zusammenspiel zwischen manuellen und automatischen Listen funktioniert ideal.
Es gibt Abschnitte, in denen die Artikel manuell referenziert werden können und so auch mehrere Tage sichtbar bleiben (im Bild rot markiert). Daneben gibt es automatische Listen mit Artikeln (im Bild grün markiert), welche nach Datum sortiert sind, dabei aber sichergestellt ist, dass die manuell referenzierten Artikel nicht wiederholt werden. Zudem gibt es einzelne statische Inhalte auf der Frontseite (im Bild gelb markiert), welche auf für Journal 21 charakteristische Inhalte verweisen sowie eine Liste von Unterstützern des Vereins.
Die einzelnen Abschnitte können bei Bedarf auch vom Leitungsteam selbständig angepasst oder erweitert werden, indem beispielsweise mehr Artikel angezeigt werden oder ein anderes Layout (drei- statt zweispaltig oder umgekehrt) gewählt wird.
Alles in allem verfügt Journal21 damit über eine Startseite, die jeden Tag anders aussieht und dem Leitungsteam ermöglicht, an verschiedenen Stellen manuell eingreifen und innerhalb kurzer Zeit und mit wenigen Klicks viel zu bewirken.
Das neue, moderne Design mit zahlreichen Bildern – viel mehr als bisher –, das trotzdem die DNA von Journal21 behalten hat, trägt natürlich auch viel dazu bei, dass die Inhalte spannender und frischer daherkommen als noch auf der alten Version.
Da auch das GoLive ohne grössere Zwischenfälle erfolgreich vonstatten ging, können wir bei MD Systems von einem rundum erfolgreichen Projekt sprechen. Die drei Monate mit engagierten und produktivem Austausch haben uns viel Spass gemacht und wir freuen uns sehr über das grossartige Ergebnis, die vielen positiven Reaktionen sowie die künftige Zusammenarbeit mit dem Journal21-Leitungsteam.