Den Printmedien geht’s materiell leider nicht gut. Die Gründe sind bekannt: die Internet-Revolution. 2011 haben die Printmedien weltweit noch 76 Milliarden Dollar an Inserate-Einnahmen verbucht – 41 Prozent weniger als vier Jahre zuvor. Und nur 2,2 Prozent der Werbeeinnahmen sind durch Zeitungs-Webseiten generiert worden (Zahlen von der World Association of Newspapers). Kein Wunder sinnen die Printmedien nach neuen Einnahmen. In Deutschland ist ein Gesetzestext in Vorbereitung, der den Schutz des Copyrights so erweitern soll, dass Internet-Suchmaschinen künftig verpflichtet sind, für Print-Artikel, auf die sie hinweisen, Gebühren an die Zeitungen zu bezahlen. Die Initiative richtet sich in erster Linie gegen Google News. Ähnliche Vorstösse sind in andern Ländern in der Diskussion. Google wehrt sich natürlich dagegen. Der Internet-Riese argumentiert, dass er monatlich vier Milliarden Klicks auf Zeitungs-Websites vermittle. Damit diene Google der Verbreitung der Printmedien. Die Zeitungen sind im Dilemma: Beharren sie auf den anvisierten Copyright-Zahlungen, könnte Google die betreffenden Zeitungen von seiner Suchmaschine zu entfernen. Damit würden sie wohl eine beträchtliche Zahl von Lesern verlieren. Der Medien-Zar Murdoch hat mit der Abkoppelung seiner Printmedien von der Google-Suchmaschine 2010 offenbar schlechte Erfahrungen gemacht. Seit September 2012 sind die Murdoch-Zeitungen dort wieder zu finden. (Reinhard Meier)