Fridays for Future ist eine junge Bewegung. Die Klimadebatte hat diesen Impuls gebraucht. Denn bislang hatte gerade die ältere Generation geglaubt, die jüngere Generation sei mehr an Kurzmitteilungen als an fatalen langfristigen Entwicklungen interessiert.
Aber diese Bewegung steht erst am Anfang. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihr etwas klar wird, das weit über die Klimadebatte hinausgeht: Die Alten machen Schulden über Schulden. Sie leben nicht nur auf Kosten der Natur und des Klimas, nicht nur auf Kosten der Ressourcen dieser Erde, sondern sie leben auch auf Kosten der nachfolgenden Generationen. Für die Jungen bleibt immer weniger übrig.
Die Altersversorgung ist nicht gedeckt. Die Jungen werden für die „Umlageverfahren“ zahlen müssen. Dazu kommt die abenteuerliche Finanzpolitik der internationalen Zentralbanken: verdeckte Staatsfinanzierung. Keiner der hochbezahlten Expertinnen und Experten findet das gut, aber wer möchte sich schon einen blutigen Kopf holen, solange man sich durchmogeln kann? Das Motto: Wir wissen nicht, wohin es geht, aber bitte verschont uns heute mit der Wahrheit, dass es einen Zahltag geben könnte. Oder auch nicht? Und sind wir dann überhaupt noch zuständig?
Es könnte sein, dass die Jungen eines Tages diesen Zahltag ansagen. Ihre Erbitterung wird dann keine Grenzen mehr kennen. Denn ihr Lebensraum schrumpft ebenso wie ihre finanziellen Möglichkeiten. Zudem müssen sie für die Alten immer mehr zahlen, damit die ihre auskömmliche Rente, medizinische Versorgung und Pflege bekommen. Und das, nachdem sie sich einen Lebensstil leisten konnten, an den sich die Jungen nur noch aus ihren Kindheitstagen erinnern.
Die jetzt bestimmende Generation der Alten hat nicht nur Schulden gegenüber der Natur, sondern auch gegenüber der nachfolgenden Generation zu verantworten. Sie wäre gut beraten, diese Schulden so ernst zu nehmen wie Hypotheken, die ihr eines Tages das Genick brechen können.