Die heute umkämpfte ostukrainische Stadt Donezk hat eine kurze, aber ereignisreiche Geschichte hinter sich. Früher hiess sie «Stalino», genannt nach Josef Stalin. Das Bild zeigt den Einzug russischer Soldaten im September 1943.
Die Stadt ist gut 150 Jahre alt. 1869 gründete der walisische Fabrikant John Hughes mit billigen Arbeitskräften eine metallurgische Fabrik. Der Ort entwickelte sich schnell und wurde nach der englischen Aussprache von John Hughes «Jusowka» genannt. 1924 wurde die Stadt zu Ehren Stalins in «Stalino» umgetauft.
Im Oktober 1941 wurde die Stadt von den Deutschen besetzt. Angehörige der deutschen Wehrmacht ermordeten in Stalino 60’000 Sowjetbürger, darunter 15’000 Juden. 200’000 Einwohnern gelang die Flucht.
Im September mussten die Deutschen Stalino räumen. Nach Kriegsende wurde die völlig zerstörte Stadt von Grund auf im Reisbrettstil neu aufgebaut. Den Namen Stalino behielt die Stadt bis 1961. Erst acht Jahre nach Stalins Tod wurde sie in «Donezk» nach dem «Donezbecken» (Donbass) umbenannt.
2014 nach der russischen Besetzung der Krim riefen pro-russische Separatisten die sezessionistische «Volksrepublik Donezk» aus, die einzig von Moskau anerkannt wird. Vor dem Krieg zählte die «Stadt der Millionen Rosen», wie sie damals genannt wurde, rund eine Million Einwohner. Seither ist die Industriestadt umkämpft und vom Krieg schwer gezeichnet.
Journal 21