«Das war die Woche, die die Welt verändert hat.» Die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und China waren frostig. Peking betrachtete die Amerikaner als Feind Nummer eins. Und plötzlich traf der amerikanische Präsident Richard Nixon in China ein und konferierte mit Mao Zedong. Das war vor 50 Jahren.
Es war der erste Besuch eines amerikanischen Präsidenten in der 1949 gegründeten Volksrepublik China. Den Grundstein für das Treffen mit Mao hatte Henry Kissinger gelegt. Er hatte im Juli 1971 Pakistan besucht und dann einen Abstecher nach Peking gemacht.
Nixon und seine Frau Pat waren am 21. Februar 1972 in China eingetroffen und blieben eine ganze Woche im Land. Neben Peking besuchten sie Hangzhou und Schanghai. Der amerikanische Präsident traf sich auch mehrmals mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai.
Schnell hatte die Metapher «Only Nixon could go to China» (It took Nixon to go to China) die Runde gemacht. Damit wurde zum Ausdruck gebracht, dass nur ein Hardliner und ein unnachgiebiger Antikommunist vom Schlage Nixons in der Lage war, mit dem chinesischen Regime zu verhandeln, ohne dabei in den Verdacht zu geraten, zu viele Konzessionen zu machen.
Ergebnis des Besuchs war das «Schanghai-Communiqué». Darin versprachen beide Seiten, eine Normalisierung ihrer diplomatischen Beziehungen anzustreben.
Nixon beteuerte, das amerikanische Interesse an einer friedlichen Regelung der Taiwan-Frage.
Für die Chinesen auf Taiwan war Nixons Besuch der Anfang einer schmerzhaften Entwicklung. Zwar unterhielt Washington noch bis 1979 weiterhin diplomatische Beziehungen zu Taipeh. Dann jedoch wurden sie zugunsten der vollumfänglichen Beziehungen zu Peking aufgegeben.
Später beschrieb Nixon seinen Besuch in China so: «This was the week that changed the world, as what we have said in that Communique is not nearly as important as what we will do in the years ahead to build a bridge across 16’000 miles and 22 years of hostilities which have divided us in the past.»
(J21)