Vor 100 Jahren, am 3. April 1924, wurde Marlon Brando geboren. Als Filmschauspieler erlangte er Weltruhm. Dabei blieb er mit seinem sozialen Engagement und seiner Gesellschaftskritik immer auch ein Aussenseiter.
Mit dem Namen Marlon Brandos verbindet sich ein spezieller Zugang zur Schauspielerei, das «Method Acting». Dabei ging es um die höchstmögliche Authentizität des Schauspielers. In seinen Rollen sollte er immer nach Elementen suchen, die auch in seinem Leben wichtig sind. Dabei sollte er sich derartig auf sich selbst konzentrieren, dass er darüber das Publikum vergass. Dazu kamen weitere innere Haltungen, die zuerst im Jahr 1923 in Moskau gelehrt wurden und dann in den USA ein starkes Echo fanden.
Filmkritiker betonen, dass Brandos erste Erfolge – «Endstation Sehnsucht» (1951) und «Die Faust im Nacken» (1954) – auch damit zu tun haben, dass er dank des «Method Acting» besonders authentisch wirkte und damit das Publikum für sich gewann.
Es ist nur konsequent, dass er trotz seines grossen Erfolges und seines damit verbundenen Ansehens in Hollywood stets Distanz zur eigentlichen Filmszene hielt. Aber auch für Filmkritiker stand sein Können ausser Frage. Zwischen 1952 und 1990 war er siebenmal in der Kategorie Bester Hauptdarsteller und einmal als Bester Nebendarsteller für den Oscar nominiert, zweimal (1955 und 1973) gewann er ihn in der Kategorie Bester Hauptdarsteller. Im Zusammenhang mit seinem Engagement für die US-Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner und der indigenen Organisation des American Indian Movement verweigerte er 1973 die Annahme seines zweiten Oscars für seine Titelrolle in «Der Pate» aus Protest gegen den bis zu dieser Zeit verbreiteten abwertenden Umgang der amerikanischen Filmindustrie mit den Indianern.
Die Liste seiner Welterfolge ist lang. Erwähnt seien nur «Der Pate» (1971–1972) und «Der letzte Tango in Paris» (1972). Marlon Brando starb am 1. Juli 2004 in Los Angeles.
Das Foto entstand im Januar 1956. Marlon Brando liest Kindern, die an Kinderlähmung erkrankt sind, in einem Kinderspital in Los Angeles vor.
(J21)