Ein «Venom»-Kampfflugzeug DH-112 der Schweizer Luftwaffe startet auf der Autobahn A1 bei Oensingen im Kanton Solothurn. Das war am 16. September 1970. Kommende Woche sollen wieder Kampfjets auf einer Autobahn landen und starten – diesmal auf der A1 im Kanton Waadt. Für 36 Stunden wird vom 4. Juni 21.00 Uhr bis 6. Juni 09.00 Uhr der Autobahnabschnitt zwischen Avenches und Payerne gesperrt.
An der Übung nehmen voraussichtlich acht Kampfflugzeuge des Typs F/A-18 teil. Das Gebiet wird weiträumig abgesperrt. Mit der Übung testet die Luftwaffe die Dezentralisierung als passive Luftverteidigungsmassnahme. Dabei geht es darum, Truppe und Material innert kürzester Zeit im ganzen Land zu verteilen.
«Der Test ist notwendig», heisst es, «da heute alle Mittel der Luftwaffe auf die drei Militärflugplätzen Payerne, Meiringen und Emmen konzentriert sind. Das macht sie für weitreichende, gegnerische Waffensysteme verwundbar.» Deshalb setze die Luftwaffe darauf, die Truppe und das Material innerhalb kürzester Zeit im ganzen Land zu verteilen.
Seit den 70er Jahren sperrt die Schweizer Luftwaffe regelmässig Autobahnabschnitte im Mittelland, um Übungsmanöver durchzuführen. Dies für den Fall, dass in Kriegszeiten reguläre Landepisten durch Feindeseinwirkung ausser Betrieb gesetzt sind. Damit will die Armee garantieren, dass ihre Kampfflugzeuge auch von improvisierten und dezentralen Standorten aus einsetzbar bleiben.
Die letzte Landung auf einer Autobahn mit Kampfjets der Schweizer Armee fand 1991 im Tessin statt.
(Journal 21)